Neues Lizenzmodell

Microsoft will Softwarekauf vereinfachen

08.07.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Mit dem neuen Lizenzprogramm "Select Plus" will der Hersteller die anhaltende Kritik der Anwender an komplexen und unflexiblen Konditionen ausräumen.

Mit "Select Plus" richtet sich Microsoft in erster Linie an Mittelständler und Großunternehmen. Diese können mit dem Lizenzprogramm ab Oktober dieses Jahres ihren Softwareeinkauf in einem einzigen Vertrag bündeln. Dieser soll global und unbefristet gelten, gab der Softwarekonzern bekannt. Alle Geschäftseinheiten des Anwenderunternehmens würden unter einer zentralen Kunden-ID zusammengefasst. In der Folge fließe jede Software, die unter dieser Kunden-ID eingekauft wird, in das entsprechende Rabattmodell ein. Anwender könnten so höhere Rabattstaffeln erzielen und ihre Softwarekosten senken, versprechen die Microsoft-Verantwortlichen.

Robert Helgerth, Director Mittelstand & Partner von Microsoft in Deutschland: "Durch die Bündelung der Lizenzen sparen die Kunden beim Softwarekauf."
Robert Helgerth, Director Mittelstand & Partner von Microsoft in Deutschland: "Durch die Bündelung der Lizenzen sparen die Kunden beim Softwarekauf."
Foto: Microsoft

Mit dem Select-Plus-Modell vereinfache Microsoft sein Lizenzangebot, sagt Robert Helgerth, Director Mittelstand & Partner von Microsoft in Deutschland. "Durch die Bündelung aller weltweiten Lizenzen sparen die Kunden zudem beim Kauf neuer Software." Neben Preisvorteilen durch höhere Rabatte profitierten die Kunden auch durch ein einfacheres Lizenz-Management, heißt es bei Microsoft. Demnach können Anwender unter dem einheitlichen Select-Plus-Vertrag ihre Software effizienter und transparenter verwalten. Manche Firmen würden bis zu 60 Prozent zu viel für ihre Softwarenutzung ausgeben, berichtet Microsoft unter Berufung auf eine Gartner-Studie. Darüber hinaus falle es gerade Mittelständlern immer schwerer, angesichts globaler Expansion und Konsolidierung ihre Softwareverwaltung im Griff zu behalten. Beispielsweise nehme die Zahl der Fusionen weiter zu. Jeder deutsche Mittelständler habe im Durchschnitt bereits vier andere Firmen geschluckt, zitiert der Softwarehersteller eine Allensbach-Studie vom Frühjahr dieses Jahres.

Microsoft bemüht sich seit Jahren, seine Lizenzkonditionen zu vereinfachen. Anwender hatten den Softwareriesen in der Vergangenheit oft wegen zu komplexer Konditionen und Modalitäten kritisiert. In der Folge hatten die Verantwortlichen die Zahl der Lizenzprogramme bereits drastisch reduziert - von über 100 im Jahr 2006 auf derzeit 26.