Weihnachtsgeschäft bescherte Online-Händlern guten Jahresabschluss

04.01.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Nach einem eher schleppenden Beginn hat das Weihnachtsgeschäft den deutschen Online-Händlern einen insgesamt guten Jahresabschluss beschert. Mit durchschnittlichen Zuwächsen von rund 16 Prozent lagen die Umsätze der Vorweihnachtszeit deutlich über dem Vorjahresniveau. Das teilt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. mit.

Vor allem die letzten Tage vor Weihnachten und eine Vielzahl kurz entschlossener Last-Minute-Käufer haben nach Angaben des BVDW für ein positives Ergebnis im Weihnachtsgeschäft gesorgt. Der Verband schätzt die Online-Weihnachtsumsätze auf rund 5,3 Milliarden Euro. Insgesamt erreicht der E-Commerce in Deutschland damit die neue Höchstmarke von rund 19 Milliarden Euro Gesamtumsätzen im B2C-Bereich 2007. Laut einer Händlerumfrage der Oxid eSales AG sind die Online-Händler mit dem Verlauf inzwischen deutlich zufriedener als noch vor wenigen Wochen. Knapp 80 Prozent der befragten Shop-Betreiber sind mit den Ergebnissen zufrieden und können dabei überwiegend Umsatzzuwächse verbuchen, so das Ergebnis des Oxid-Marktchecks, an dem sich rund 100 Online-Händler aus unterschiedlichen Bereichen beteiligt haben.

Zwar gibt es auch einige Händler, die mit Umsatzeinbußen leben müssen (12,1 Prozent), die Bilanz fällt laut BVDW jedoch deutlich freundlicher aus als im stationären Handel. Vier von fünf Befragten sind dabei mit den Ergebnissen des Weihnachtsgeschäftes zufrieden, jeder Dritte (34,3 Prozent) ist sogar sehr oder extrem zufrieden. Ein Ergebnis, das für die Offline-Händler so nicht gelten dürfte. Grund für die allgemeine Zufriedenheit sind die Umsatzzuwächse, die von den meisten Händlern (60,6 Prozent) konstatiert werden. Dabei bewegen sich diese - wie schon im Vorjahr - auf einem recht hohen Niveau. Mehr als jeder Dritte (40,4 Prozent) konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahresergebnis um mehr als zehn Prozent steigern, mehr als jeder Vierte (28,3 Prozent) sogar um mehr als 25 Prozent. "Dass der Einzelhandel im Internet trotz einer allgemein stagnierenden Konsumbereitschaft im Durchschnitt auch 2007 um 17 Prozent zulegen konnte, untermauert das gewaltige Potenzial des E-Commerce in Deutschland", resümiert Roland Fesenmayr, Vorsitzender der Fachgruppe E-Commerce. Die Experten des BVDW gehen laut eigenen Angaben davon aus, dass 2007 nur etwa 20 Prozent des gesamten Potenzials erreicht wurden.