Marc Fleury – Elternzeit oder weg für immer?

05.01.2007
Offiziell ist der frühere JBoss-Chef und jetzt Red-Hat-Mitarbeiter Marc Fleury nur für einige Monate in Elternzeit. Angesichts verschiedener Äußerungen darf man aber bezweifeln, dass er an seinen bisherigen Arbeitsplatz zurückkehrt.

"Ich nehme ein bisschen frei, um mich um meine Familie und mich selbst zu kümmern", schrieb Fleury laut Branchendienst "Cnet" im Dezember an ausgewählte JBoss-Kollegen. "Für meine emotionalen und beruflichen Investitionen bei Red Hat bekomme ich zunehmend weniger zurück. Mit Euch allen bei JBoss zu arbeiten, war ein Vergnügen und wohl der Höhepunkt meiner kurzen Karriere."

Mit der Übernahme seiner im Jahr 2001 gegründeten Open-Source-Firma durch Red Hat scheint Fleury ohnehin alles andere als glücklich zu sein. Im November klagte er im Interview mit der "eWeek", das R&D-Budget von JBoss "hat nicht gerade von einem großen Investment profitiert, auf das ich gehofft hatte und weswegen ich hauptsächlich zu Red Hat gegangen war… Für mich persönlich ist das ein wenig frustrierend".

Der Linux-Distributor Red Hat hatte seine Akquisition von JBoss im Juni abgeschlossen. Mit dem Zukauf des Appserver-Anbieters wollte es sein Portfolio über das reine Betriebssystem hinaus "up the stack" erweitern. Analysten hatten schon 2005 am Erfolg der JBoss-Integration gezweifelt. Bei der Bekanntgabe seiner letzten Quartalszahlen hatte Red Hat aber erneut seine Prognose bekräftigt, JBoss werde im laufenden Geschäftsjahr (28. Februar) 22 bis 27 Millionen Dollar Umsatz einfahren. (tc)