OSDL mit neuem Chef und Fokus

05.12.2006
Die Open Source Development Labs (OSDL) müssen sparen. Nach dem Verlust des CEO richtet sich das Entwicklungskonsortium neu aus.

Stuart Cohen, der die OSDL zuletzt als Chief Executive Officer geleitet hatte, macht sich auf zu neuen Ufern. Er will gemeinsam mit der Venture-Capital-Firma OVP Venture Partners seiner Erfahrungen aus der Open-Source-Entwicklung und Community-Bildung einsetzen, um gemeinsame Softwareprojekte von Industriekonsortien, Behörden und IT-Herstellern voranzutreiben.

Unabhängig von seinem Weggang haben die OSDL rund ein Drittel ihrer Belegschaft entlassen. Sie beschäftigen in den USA und Asien nun noch 19 Mitarbeiter (zuvor 28). Neuer Leiter wird der bisherige Finanzchef Mike Temple im Range eines Chief Operating Officer (COO).

Die OSDL wollen sich künftig auf weniger Projekte fokussieren, wodurch der Aufwand für Test- und Entwicklungsressourcen sinkt. Sie unterstützen weiterhin die Arbeit von Linux-Urheber Linus Torvalds und anderen Linux-Entwicklern und wollen die Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedern, anderen aus der Open-Source-Gemeinde und Endanwendern fördern. Ein Schwerpunkt soll dabei juristische Unterstützung für Linux und andere quelloffene Produkte sein, die mit zunehmend komplexen lizenz- und patentrechtlichen Problemen konfrontiert sind.

Als die OSDL im Jahr 2000 gegründet wurden, gehörten "Linux-Evangelisierung" und das Bereitstellen von Rechen- und Testmöglichkeiten für das aufstrebende Betriebssystem zu ihren Hauptaufgaben. Inzwischen ist Linux eine feste Größe, weswegen es aus Sicht des Konsortiums Zeit für eine Neuausrichtung wurde. Mitglieder der OSDL sind unter anderem Hewlett-Packard, IBM, Intel, Nokia, Novell und Red Hat. (tc)