Massachusetts setzt weiter auf offene Dokumentenstandards

05.01.2006
Trotz des Rückzugs von Chief Information Officer Peter Quinn will der US-Bundesstaat Massachusetts an seinem Plan zur Nutzung offener Dokumentenstandards festhalten.

Das erklärte ein Sprecher der Regierungsbehörde gestern. Quinn gab Ende Dezember 2005 bekannt, dass er sein Amt niederlegen werde (siehe OpenDocument-CIO von Massachusetts tritt ab). Er hatte sich dafür eingesetzt, dass Behörden Dokumente nicht länger in proprietären Formaten wie denen von Microsoft Office oder Lotus Notes speichern. Laut einem Entwurf der von ihm geleiteten Information Technology Division (ITD) soll Massachusetts im Jahr 2007 nur noch Desktop-Software einsetzen, die das von der OASIS standardisierte "Open-Document-Format" (ODF) verwendet. Dazu zählen unter anderem das Open-Source-Büropaket Open Office und dessen kommerzielle Variante Star Office.

Als Microsoft im November erklärte, Dateiformate für Office 12 offen zu legen, wurde die Entscheidung für Open Document in Massachusetts erneut diskutiert und führte zu heftigen Kontroversen (siehe : UPDATE: Microsoft legt Formate für Office 12 offen). Quinn erklärte, er sei zum Blitzableiter sämtlicher IT-Initiativen des Bundesstaats geworden. Die Belastung wolle er nicht länger tragen. Ob Massachusetts nun wie ursprünglich vorgeschlagen Open Document nutzt oder sich mit dem ebenfalls zur Standardisierung eingereichten Microsoft-Format "Office Open XML" zufrieden gibt, ist derzeit noch offen. (wh)