Server-Betriebssysteme

Gartner: Windows und Linux verdrängen Unix nur langsam

11.12.2007
Trotz steigender Installationszahlen für Windows und Linux bleibt Unix als Server-Betriebssystem noch lange Zeit eine Bastion in den Rechenzentren, prognostiziert Gartner.

Im Markt für Server-Betriebssysteme nimmt die Bedeutung von Windows- und Linux-Plattformen stetig zu, erläuterten Gartner-Analysten auf der jährlich abgehaltenen Data-Center-Konferenz in Las Vegas. Doch die diversen Unix-Derivate verlieren nur sehr langsam Anteile. Zwar wollten viele IT-Manager die Anzahl der zu unterstützenden Betriebssysteme reduzieren, begründete Gartner die Entwicklung. In der Praxis aber ließen sich solche Ziele schwer erreichen. Bisher jedenfalls verkauften die Branchenschwergewichte Hewlett-Packard, IBM und Sun noch jede Menge Server mit ihren eigenentwickelten Unix-Derivaten. Keiner dieser Hersteller erziele damit Wachstumsraten. Doch sei auch nicht abzusehen, dass eine Unix-Variante vom Markt verschwinde (siehe dazu: Die Nische für Unix wird kleiner).

Ein wichtiger Grund für die anhaltende Bedeutung von Unix-Plattformen dürfte in den darauf laufenden Anwendungen liegen. Schon die Portierung einer unternehmenskritischen Anwendung auf ein Unix-Derivat eines anderen Anbieters bereitet häufig Probleme, wie einige IT-Verantwortliche in Las Vegas berichteten. So versuchte etwa die amerikanische Nonprofit-Organisation HealthPartners, eine Applikation von Hewlett-Packards HP-UX auf IBMs AIX zu migrieren. Wegen Bedenken hinsichtlich des künftigen Supports der Anwendung auf dem IBM-System holte HealthPartners das System wieder auf die alte Plattform zurück.

Angesichts solcher Schwierigkeiten arbeiten vor allem größere Unternehmen nach wie vor mit einem Mix aus verschiedenen Unix-Varianten, Linux-, Windows- und oft auch Mainframe-Betriebssystemen. Eine elektronische Umfrage unter Gartner-Kunden bestätigte diese Einschätzung. Demnach wollten 40 Prozent der Interviewten zwar die Anzahl der eingesetzten Betriebssysteme reduzieren. Genauso viele aber arbeiten mit dem vorhandenen Mix weiter. 20 Prozent der IT-Manager planen, neue Server-Betriebssysteme einzuführen. (wh)