Kostensenkung

Sieben Spartipps fürs Rechenzentrum

15.06.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Das Rechenzentrum bietet laut Gartner gute Möglichkeiten zur Kostensenkung.

"Angesichts schrumpfender Budgets müssen IT-Manager den Endanwendern immer bessere Leistungen zur Verfügung stellen und gleichzeitig zur Kostensenkung beitragen", beschreibt Rakesh Kumar, Research Vice President bei Gartner, das derzeitige Dilemma der IT-Abteilungen. Vor allem das Rechenzentrum biete hierfür Lösungen. Insgesamt nennt das Marktforschungsinstitut sieben Möglichkeiten, wie sich die Kosten im Rechenzentrum innerhalb von zwölf bis 18 Monaten senken lassen:

  1. Hardware rationalisieren: Zunächst kann sich der CIO über Asset-Management-Maßnahmen ein Bild darüber machen, welche Rechner effizient genutzt werden und welche nicht. Die Rationalisierung der Serverlandschaft hilft zudem, die Energiekosten deutlich senken: Durch den Austausch eines einzigen x86er-Servers lassen sich laut Gartner mehr als 400 Dollar pro Jahr allein an Energiekosten einsparen.

  2. Rechenzentren konsolidieren: Viele Unternehmen unterhalten mehrere Rechenzentren - von komplexen Installationen bis hin zu kleinen Serverräumen. Diese RZ-Landschaft zu konsolidieren, kann laut Gartner Einsparungen zwischen fünf und 15 Prozent bringen. Gespart wird an Gebäudemieten, überflüssiger IT-Infrastruktur sowie an Software und IT-Services wie Wartung & Support oder Disaster-Recovery-Maßnahmen. An Personalkosten theoretisch auch - Gartner empfiehlt allerdings, die eingesparten Leute nicht zu entlassen, sondern sie in anderen RZ-Bereichen oder in der IT-Abteilung einzusetzen. Fast jedes Unternehmen habe Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften.

  3. Energie sparen: In vielen Unternehmen steigen die Stromkosten, weil der Einsatz von neuen Technologien wie Blade-Servern zunimmt. Aufgrund des Platzmangels wird immer mehr Hardware auf engem Raum gestapelt, was den Kühlungsbedarf erhöht. Die Experten von Gartner empfehlen daher, die Temperatur im Rechenzentrum auf 24 Grad Celsius einzustellen, Außenluft als Alternative zur teuren Klimaanlage einzusetzen und für die verschiedenen Arbeitsprozesse die jeweils energieeffizienteste Nutzung über Server-basierende Energie-Management-Software auszuwählen (siehe auch "In neun Schritten zum effizienten Rechenzentrum").

  4. Verträge neu verhandeln: RZ-Leiter sollten die unterschiedlichen Verträge mit Hard- und Softwarelieferanten sowie mit den Anbietern von Wartung & Support gemeinsam mit den Finanz- und Einkaufsabteilungen regelmäßig überprüfen. Unter Umständen erweist es sich als kostengünstiger, einen Vertrag zu kündigen. In anderen Fällen können aber auch neue Verträge mittel- oder langfristig zur Kostensenkung beitragen.

  5. Personalkosten managen: Die Personalkosten stellen in den meisten Rechenzentren den teuersten Posten dar. Gartner empfiehlt daher, eine Aufstellung der in den nächsten 24 Monaten benötigten Skill-Levels und Skill-Arten zu machen und das entsprechende Personal unter Umständen auch aus Billiglohnregionen zu rekrutieren.

  6. Neuanschaffungen auf den Prüfstand stellen: Anschaffungen zu verschieben ist derzeit eine besonders verbreitete Sparmaßnahme im Rechenzentrum. Das kann jedoch zu Performance-Einbußen und unter Umständen auch zu einem höheren Energieverbrauch führen, warnen die Experten. Besser sei es, Wartungs- und Supportkosten neu zu verhandeln und dafür zu sorgen, dass die Software auf Servern, die länger als ursprünglich geplant eingesetzt werden, weiter unterstützt wird.

  7. Virutalisierung: Durch die Virtualisierung von Hardware wird nicht nur der Betrieb effizienter. Auch Konslidierungs- und Kosten-Management-Programme lassen sich dadurch leichter umsetzen. Zudem ist die Virtualisierung eine gute Möglichkeit, um die Energiekosten zu kontrollieren. Trotz der damit verbundenen Lizenz- und Projektausgaben sind durch Virtualisierung laut Gartner innerhalb von 24 Monaten nennenswerte Einsparungen zu erzielen. Effizient genutzt führen entsprechende Maßnahmen zu Einsparungen von bis zu 82 Prozent beim Energieverbrauch und bis zu 86 Prozent beim Platzbedarf.