In vielen Unternehmen verstößt die IT gegen das Gebot: "Du sollst die Geschäftsprozesse unterstützen." Das liegt häufig an den Rahmenbedingungen: Die IT hat einen geringen Stellenwert im Unternehmen, sie wird auf einer niedrigen Hierarchiestufe gemanagt, Projekt- und IT-Budgets sind schlecht aufeinander abgestimmt. Dann kann die IT eigentlich nur noch reagieren - und kommt damit häufig zu spät. In der Folge nehmen die Fachabteilungen sie als langsam und unflexibel wahr. Eines der Themen, die auf dem diesjährigen COMPUTERWOCHE-Workshop "The CIO Beyond" diskutiert wurden, lautete deshalb "Die IT muss im Kerngeschäft verankert sein."
Häufig haben die IT-Mitarbeiter auch keinen Schimmer, was die Fachbereiche den ganzen Tag lang tun. Und sie reagieren mit Unverständnis, wenn dort die Forderung nach mehr Flexibilität in der IT erhoben wird. Die IT-Mitarbeiter näher ans Business zu bringen ist eine mögliche Lösung dieses Konflikts. Zugleich sollten aber auch die Fachbereiche mehr Verständnis für die IT aufbringen, so die Workshop-Teilnehmer, zum überwiegenden Teil CIOs mittlerer bis großer Unternehmen.
Der Begriff Flexibilität sie "aufgrund seiner pauschalen Nutzung mittlerweile fast ein Unwort" für ihn geworden, bekannte Jürgen Holderried, Leiter Organistion und Informations-Management-Strategie bei der Audi AG: "Die Frage ist doch, was genau benötigt wird: mehr Flexibilität hinsichtlich Performance, Kosten, IT-Prozessen? Immer wenn die IT nicht das umsetzt, was von ihr erwartet wird, könnte man behauptet, sie sei nicht flexibel genug."
Die Bremsklötze
Die IT kann weder flexibel noch agil sein, wenn
sie nicht im Kerngeschäft verankert ist,
die Governance nicht funktioniert,
die Systeme zu komplex sind,
die Forderungen des Business hektisch erfüllt werden und
die IT-Mitarbeiter in ihrer Komfortzone verharren.