IT-Management bei M&As

Firmen mit einer strukturierten IT sind im Vorteil

31.07.2008
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
In vielen Unternehmen ist die eigene IT nicht auf die Herausforderungen eines Mergers vorbereitet. Mehr als ein Drittel der Projekte scheitert daran.

Unternehmen, die über eine gut strukturierte IT verfügen, bewältigen Fusionen oder Übernahmen meist besser. Einer Studie von Deloitte und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zufolge ist die IT in Firmen, deren Zusammenschlüsse erfolgreich verlaufen sind, stark an Geschäftszielen ausgerichtet und partizipiert bereits in den frühen Phasen des M&A-Lifecycle (Mergers&Aquisitions). Allerdings schätzen 64 Prozent der 450 befragten CIOs deutscher Großunternehmen die eigene IT in dieser Hinsicht nur als befriedigend oder schlecht ein. 76 Prozent erachten den Ausbau ihrer diesbezüglichen Kompetenz als dringlich, und 46 Prozent wollen die IT langfristig als Business-Partner etablieren, um einen möglichst hohen Reifegrad an M&A-Management-Prozessen zu erlangen.

Gut aufgestellt sind vor allem Branchen mit hohem Konsolidierungsgrad - etwa der Handel. Defizite bestehen dagegen in Transport und Verkehr, Energiewirtschaft und Finanzdienstleistungen. "Doch auch branchenübergreifend ist noch einiges zu tun, wenn die IT bei Fusionen und Übernahmen optimal eingesetzt werden soll", kommentiert Peter Ratzer, Partner CIO Advisory bei Deloitte.

Mehr als ein Drittel der IT-Projekte scheitert

Laut Studie scheitern 31 Prozent der IT-Projekte im Zuge einer Fusion. Nur 16 Prozent werden innerhalb der vorgegebenen Zeit und mit dem eingeplanten Budget abgeschlossen. Ein brisantes Ergebnis, bildet die IT heute doch vielerorts das Fundament ganzer Geschäftsfunktionen. Schuld daran trägt nicht zuletzt das Rollenverständnis der IT: 61 Prozent der Befragten sehen in ihr einen reinen Service-Provider. In Unternehmen dagegen, deren Fusionen überdurchschnittlich erfolgreich verlaufen sind, fungiert die IT in 40 Prozent der Fälle als Business-Partner. 46 Prozent der Befragten wollen diese Rolle künftig stärken. Auch ein ausgeprägtes IT-Business-Alignment trägt maßgeblich zur Verwirklichung von M&A-Zielen bei.