US-Outsourcer machen fette Beute

03.04.2007
Die US-amerikanische Bundesregierung vergibt Aufträge im Wert von 20 Milliarden Dollar.

Die öffentliche Hand in den USA hat den heimischen Anbietern gute Geschäfte beschert. In den ersten drei Monaten des Jahres unterzeichnete beispielsweise CSC mit 28 verschiedenen Behörden Outsourcing-Abkommen im Wert von 811 Millionen Dollar. Weitere 34 Kontrakte über 474 Millionen Dollar konnte das Unternehmen mit dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium Pentagon gewinnen. Die deutsche Dependance hat sich in der Vergangenheit dagegen mit Erfolgen im Outsourcing-Geschäft schwer getan. Unter Leitung des seit November 2006 amtierenden Deutschland-Chefs Gerhard Fercho soll nun eine auf Branchen ausgerichtete Organisation neuen Schwung bringen. Dazu wurden folgende vier Geschäftsbereiche eingreichtet:

  • Banken und Versicherungen;

  • Automobil, Fertigung, Prozessindustrie, Handel, Konsumgüter und Logistik;

  • Telekommunikation, Medien und Versorger;

  • Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Gesundheit.

Während in Deutschland das Geschäft mit der öffentlichen Hand nur langsam an Fahrt auf nimmt und der weitere Verlauf stark vom Erfolg des "Herkules"-Projekts abhängt, das zwischen Siemens, IBM und dem deutschen Verteidigungsministeriums vereinbart wurde, sind die Behörden in den USA sehr auslagerungsfreudig. Das stellte jetzt einmal mehr die US-amerikanische Bundesregierung unter Beweis, die einen mit 20 Milliarden Dollar dotierten Auftrag an AT&T, Verizon Business und Qwest vergeben hat.

Das Projekt "Networx Universal" hat eine Laufzeit von zehn Jahren und umfasst TK-Services für Daten, Sprache und Videoübertragungen sowie mobile Kommunikationsdienste. In den vergangenen 18 Jahren hat Sprint Nextel die TK-Netze für die Bundesregierung betrieben, dieses Mal ging der Carrier allerdings leer aus. Aufgabe der neuen Betreiber wird es unter anderem sein, die vorhandene Infrastruktur in eine sichere, IP- und MLPS-basierende Technik zu überführen. Der Auftrag umfasst insgesamt 50 Services, zu denen etwa der Betrieb des ATM- und Frame-Relay-Netzes zählt. Der Wert des Auftrags wurde bislang nur aufgrund der vermuteten Entwicklung von Preise und Nachfrage geschätzt. Zu den Subunternehmern zählen EDS, Akamai, Bearingpoint, Alcatel-Lucent, Accenture und CSC.

Ein zweiter Auftrag, der eine vergleichbare Größe haben soll, wird voraussichtlich im Mai vergeben. "Networx Enterprise" hat zum Ziel, IP Version 6 einzuführen und die drahtlosen Services auszuweiten. Zusammen erstrecken sich die Services auf 135 Behörden mit Niederlassungen in 191 Ländern. (jha)