CeBIT: T-Systems will Partnersuche schnell beenden

19.03.2007
Die Telekom-Tochter würde auch die Rolle als Juniorpartner akzeptieren.

T-Systems verfolgt unbeirrt die Strategie, ihren Kunden Komplettpakete aus IT- und TK-Services (ICT = Information and Communications Technology) anzubieten. "In wenigen Jahren sind IT- und Kommunikationsleistungen nicht mehr zu trennen. Es ist auch unsere Aufgabe, diesen Markt zu gestalten und die Vorteile darzustellen", sagte Axel Knobe, seit der Gedas-Übernahme Auslandschef der T-Systems International GmbH.

Axel Knobe, Geschäftsführer der T-Systems Enterprise Services GmbH: " In zwei Jahren wird ICT-Kompetenz ein Schlüsselargument für jeden IT-Dienstleister sein."
Axel Knobe, Geschäftsführer der T-Systems Enterprise Services GmbH: " In zwei Jahren wird ICT-Kompetenz ein Schlüsselargument für jeden IT-Dienstleister sein."
Foto: Axel Knobe

Sämtliche Wettbewerber beschreiten indes den Weg, entweder IT- oder TK-Leistungen anzubieten. "In zwei Jahren wird ICT-Kompetenz ein Schlüsselargument für jeden IT-Dienstleister sein", zeigte sich Knobe dennoch überzeugt. Als Beleg dafür wertet er die Anstrengungen etwa von BT Global Services und der spanischen Telefónica, Anbieter mit IT-Kompetenz zu übernehmen. "BT wollte Gedas kaufen", verriet Knobe.

Den Kunden hinterher

Im Ausland strebt T-Systems bis 2010 eine Verdopplung der Einnahmen an. Die wichtigen T-Systems-Kunden wachsen ins Ausland, vor allem in die USA und nach Asien. "Wenn wir ihnen nicht folgen, werden wir sie verlieren", warnte Knobe. "Die Expansion ins Ausland ist für die T-Systems ein Muss." Dort, wo man den eigenen Kunden folgen werde, wolle man mit horizontalen Services, also etwa Data-Center-Services und Desktop-Management, auch lokale Kunden gewinnen. Derartige Betriebsdienste seien einfach zu exportieren. In Spanien und Großbritannien konnte T-Systems große Outsourcing-Abkommen abschließen.

Trotzdem wird die Telekom-Tochter dem selbst formulierten Anspruch eines europäischen Players, der in allen wichtigen Märkten führende Positionen einnimmt, in absehbarer Zeit kaum aus eigener Kraft gerecht. Anfang März haben Telekom-CEO René Obermann und T-Systems-Chef Lothar Pauly angekündigt, einen Partner zu suchen, der der IT-Dienstleistungstochter im Auslandsgeschäft auf die Beine helfen soll (siehe auch "T-Systems – Ein Mauerblümchen?").

Zurzeit kaufen laut Knobe die Vorbereitungen dafür, konkrete Gespräche führe man aber noch nicht. "Eins ist jedoch klar, es muss schnell gehen", sagte Knobe, ohne einen Zeitrahmen zu nennen. Ausgeschlossen seien der komplette Verkauf sowie die Veräußerung an einen reinen Finanzinvestor. Die Mehrheit an einem Gemeinschaftsunternehmen müsse jedoch nicht die Telekom haben. Das mögliche Joint Venture dürfe keinen zweiten große Gesellschafter haben, der mehr Anteile als der Bonner Carrier halte: "Wichtig ist, dass die Telekom der größte Anteilseigner ist." (jha)