Chinas Offshoring-Markt legt 55 Prozent zu

02.03.2007
Bislang werden allerdings hauptsächlich Low-End-Services für japanische Kunden erbracht.

Der chinesische Markt für Offshoring-Dienste ist im vergangenen Jahr um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,43 Milliarden Dollar gewachsen. Das haben die Analysten von CCID Consulting errechnet, die das IT-Segment Chinas im Auftrag der Regierung untersuchen.

Nach Einschätzung von CCID-Chef Li Jun wird der Markt auch in den kommenden Jahren um 40 bis 45 Prozent per annum zulegen. Dabei komme das Gros der Offshore-Kunden aus Japan, gefolgt von Korea. Zusammen machten die beiden Märkte etwa 60 Prozent des gesamten chinesischen Offshore-Geschäfts aus. 20 Prozent entfallen laut Jun auf die USA und weitere 20 Prozent auf den Rest der Welt.

Der größte chinesische Player ist die Neusoft Group. Der Anbieter von Software, Services und Medizintechnik konnte seinen Umsatz mit Offshore-Services im vergangenen Jahr um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 100 Millionen Dollar steigern k und beschäftigt mittlerweile mehr als 10.000 Mitarbeiter.

Allerdings, räumte CCID-Chef Jun ein, handelt es sich bei Chinas Offshore-Leistungen vorrangig um Low-End-Services. So machten System-Testing-Dienste und die Adaption von Softwareprodukten für den chinesischen Markt im vergangenen Jahr rund die Hälfte des gesamten Markt aus. Weitere 40 Prozent entfielen auf die Anwendungsenwicklung. Die meisten großen US-Anbieter, aber auch chinesische Firmen, die ihre Zentrale in den USA haben – etwa Achievo - vergeben solche Basisdienste jedoch lieber an Großunternehmen wie IBM oder Microsoft. (sp)