Bearingpoint will EMEA-Geschäft an die Mitarbeiter verkaufen

14.02.2007
Die Transaktion könnte bereits zum Jahresende über die Bühne gehen..

Die IT-Beratungsfirma Bearingpoint denkt darüber nach, die Mehrheit ihres EMEA-Geschäfts (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) an ihre Mitarbeiter zu veräußern. Auf einer Investorenveranstaltung erklärte CEO Harry You, der Vorstand begrüße diese Idee der Loslösung vom Stammhaus. Die Kunden bevorzugten die Zusammenarbeit mit einem Beratungshaus, das mehrheitlich im Besitz seiner Mitarbeiter sei. Die Transaktion könnte bereits zum Jahresende über die Bühne gehen.

In EMEA nahm Bearingpoint 2005 rund 662 Millionen Dollar ein, das sind knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes. Wegen der hohen Kosten in Deutschland, Frankreich und Spanien steuerte die Region allerdings nur 13 Prozent des Gesamtgewinns bei.

Bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2006 ist Bearingpoint noch immer im Verzug. Auch den Bericht für 2005 hatte das Beratungsunternehmen schon mit deutlicher Verspätung abgegeben, damals wegen rechtlicher Probleme. Diesmal ist laut You ein neues Buchungssystem schuld: "Die Implementierung ist wesentlich komplexer, als wir angenommen hatten", so der Firmenchef. Dennoch gab er sich zuversichtlich, den Jahresbericht wie geplant im Juni dieses Jahres vorlegen zu können.

Vorläufigen Zahlen zufolge rechnet Bearingpoint mit einem Jahresumsatz zwischen 3,45 Milliarden und 3,55 Milliarden Dollar. Das wäre mehr, als die Analysten erwartet hatten. Wegen hoher Kosten und einiger schwieriger Verträge wird die Consulting-Firma allerdings voraussichtlich einen Vorsteuerverlust zwischen 144 Millionen und 214 Millionen Dollar ausweisen. (sp)