Outsourcing hat sich im Bankenumfeld etabliert

22.10.2007
In den letzten drei Monaten haben vier deutsche Banken umfangreiche Auslagerungsverträge unterzeichnet.

Die Zahl der Outsourcing-Verträge mit deutschen Banken ist in den vergangenen drei Monaten wieder deutlich gestiegen. So haben in diesem Monat Atos Origin und die Dresdner Bank eine Partnerschaft im Application-Management unterzeichnet. Der IT-Dienstleister übernimmt für sieben Jahre die Wartung und Weiterentwicklung von Privatkunden- und Firmenanwendungen. Im Rahmen der Vereinbahrung wechseln 200 IT-Beschäftigte der Dresdner Bank zu Atos Origin. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht genannt.

Ebenfalls in den Oktober fiel der Deal zwischen Hewlett-Packard (HP) und der Commerzbank. HP wird in den kommenden fünf Jahren das Management von 33.000 PC-Arbeitsplätzen und 12.000 Druckern, die dazugehörigen IT-Dienstleistungen sowie das E-Mail-System der Commerzbank übernehmen. Die extern erbrachten Leistungen reichen von Infrastruktur-Services bis hin zum Management des kompletten Lebenszyklus der Desktop-Umgebung. Das Abkommen hat ein Volumen im unteren dreistelligen Millionenbereich. Etwa 100 Beschäftigte der Commerzbank wechseln zu HP.

Im September 2007 hat die DZ Bank die Wartung und den Betrieb ihrer SAP-Anwendungen und weiterer bankenspezifischer Lösungen an Lufthansa Systems ausgelagert. Der Dienstleister übernimmt die "SAP for Banking"-Lösung der DZ Bank und migriert sie von Sun Solaris auf HP-UX. Und im August hat die Degussa Bank einen Auftrag über das Outtasking der Telekommunikationsinfrastruktur an Colt Telecom vergeben. Der Anbieter wird für das Frankfurter Bankhaus den Aufbau einer redundanten Infrastruktur zur Sicherstellung der Serviceverfügbarkeit und die teilweise Migration auf Voice over IP realisieren.

Die Zahl der Deals reicht zwar nicht aus, um von einem neuen Trend zu sprechen, räumen die Analysten der Experton Group ein. Die Verträge zeigten jedoch, dass Outsourcing im Bankenumfeld mittlerweile eine Standardoption darstellt. (sp)