EDS forciert nach guten Zahlen die Restrukturierung

02.08.2006
EDS konnte dank besserer Performance in wichtigen Großverträgen seinen Gewinn im zweiten Fiskalquartal vervierfachen. Es will nun schneller als geplant Stellen streichen.

Die Jobs sollen vor allem in teuren Regionen wie den USA und Europa wegfallen. Nachdem EDS im ersten Halbjahr bereits 1000 Mitarbeiter entlassen hatte, sollen nun bald weitere 3000 bis 4000 ihren Arbeitsplatz verlieren. Derzeit beschäftigt der IT-Dienstleistungsriese mit Hauptsitz in Plano, Texas, weltweit rund 120.000 Mitarbeiter in 57 Ländern. In Billiglohnländern wie Indien, China und Argentinien will EDS dafür seine Belegschaft um rund 5000 aufstocken. Bis 2008 möchte das Unternehmen an kostengünstigen Standorten 45.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Es sei damit bereits abzusehen, dass der Gewinn im laufenden dritten Quartal unter den Abschreibungen für Abfindungen leiden werde, erklärte das Unternehmen. Es will dies aber durch Umsatzwachstum, saisonal besseres Geschäft, bessere Ergebnisse aus Megadeals und höhere Produktivität weitgehend ausgleichen. "Wir können unsere Restrukturierung schneller als geplant umsetzen und fanden, es sei an der Zeit für aggressives Handeln", erklärte Konzernchef Mike Jordan. "Das wird unsere Position für 2007 eindeutig stärken."

Für das Ende Juni abgeschlossene zweite Quartal wies EDS einen Nettogewinn von 104 Millionen Dollar oder 20 Cent pro Aktie aus nach 26 Millionen Dollar oder fünf Cent je Anteilschein in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Der Umsatz stieg, vor allem dank erfreulicher Performance der Verträge mit dem britischen Verteidigungsministerium und der US-Marine, um 3,9 Prozent auf 5,19 Milliarden Dollar. Im Laufe des Berichtszeitraums brachte die Firma neue Verträge mit einem Volumen von zusammen mehr als 5,4 Milliarden Dollar unter Dach und Fach, mehr als doppelt so viel wie die 2,6 Milliarden Dollar vor Jahresfrist.

Für das dritte Quartal erwartet EDS ein Pro-forma-Ergebnis von 16 bis 21 Cent pro Aktie bei Einnahmen von 5,3 bis 5,5 Milliarden Dollar. Die von Thomson First Call befragten Analysten gingen auf Basis von fünf Milliarden Dollar Umsatz von 29 Cent je Anteilschein Gewinn aus. Seine Gewinnprognose von 83 bis 93 Cent pro Aktie für das gesamte Geschäftsjahr ließ EDS unverändert; die Umsatzerwartung hob es um eine Milliarde Dollar auf 21 bis 21,5 Milliarden Dollar an. Zum Fixing an der Nasdaq schloss die EDS-Aktie gestern um zwei Prozent leichter bei 23,43 Dollar. (tc)