Deutsche Börse würde die eigene IT-Tochter opfern

27.06.2006
Bei einem Merger mit der Vierländerbörse Euronext soll die Deutsche Börse Systems in ein Joint Venture eingebracht werden.

Die Deutsche Börse AG hat ihre Gespräche mit den Aktionären der Euronext NV ausgeweitet. "Zur Zeit werden Gespräche in den Niederlanden, Portugal und Belgien geführt", sagte eine mit der Situation vertraute Person dem Online-Dienst "Dow Jones Newswires". Zuvor hatten Emissäre bereits in Paris verhandelt. In ihrem jüngsten Angebotsvorschlag hatte die Deutsche Börse Zugeständnisse an die Euronext etwa bei der Verteilung der Zentralfunktionen gemacht. Auch die IT-Aktivitäten der Deutschen Börse sind offenbar in die Verhandlungsmasse eingeflossen. Demnach scheinen die Verantwortlichen dazu bereit, die Deutsche Börse Systems in ein Joint Venture mit dem französischen IT-Dienstleister Atos Origin einzubringen. Bislang hat das Unternehmen immer die enge Verzahnung von IT und Kerngeschäft betont, da der Parketthandel mittlerweile komplett dem digitalen Aktienver- und ankauf gewichen ist. (jha)