Bearingpoint-Deutschland stemmt sich gegen eine Abwanderungswelle unter den Mitarbeitern. Offiziellen Angaben zufolge beläuft sich die Fluktuationsrate auf insgesamt 20 Prozent. Drei Viertel der ausscheidenden Mitarbeiter verlassen das Unternehmen freiwillig, der Rest wird zum Gehen gedrängt. Mit letzterer Maßnahme bemüht sich Bearingpoint derzeit darum, die Führungs- und Mitarbeiterebene zahlenmäßig in ein gesundes Verhältnis zu rücken.
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warum Bearingpoint eine hohe Fluktuationsrate verzeichnet;
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was das neue Management plant.
Das Unternehmen bestätigte, sich im Dezember von vielen Managing Directors (das sind die ehemaligen KPMG-Partner) und Senior Managern getrennt zu haben. Dagegen wurden auf den unteren Hierarchieebenen im vergangenen Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt 400 neue Mitarbeiter rekrutiert, im laufenden Jahr plant das Beratungshaus in den drei Ländern 500 Neueinstellungen.
Qualifizierte Consultants gehen
Das Ausmaß der freiwilligen Abwanderung bereitet den Verantwortlichen jedoch Sorgen: "Wir setzen uns vehement dafür ein, die Mitarbeiterbindung zu verbessern. Unsere Fluktuationsrate ist zu hoch", gestand Roderick McGeary, Vorsitzender des Aufsichtsrats der deutschen Niederlassung und Chairman of the Board der Bearingpoint Inc., im Rahmen einer internen Telefonkonferenz ein, in der sich die neue Geschäftsführung der Belegschaft vorstellte (siehe Kasten "Die neue Führungsmannschaft"). Insbesondere unter qualifizierten Consultants dürfte die Fluktuation groß sein, denn ihnen bieten sich derzeit ausreichend Alternativen. Viele Bearingpoint-Mitarbeiter sollen beispielsweise bereits zur ehemaligen Mutter- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gewechselt sein. Ihr Arbeitsweg hat sich kaum geändert: Die KMPG-Niederlassung in Frankfurt am Main liegt gleich um die Ecke.