Wo die Outsourcing-Risiken lauern

25.08.2005
Von Lars Schwarze
Nur wer die Gefahren jeder einzelnen Projektphase kennt, kann rechtzeitig gegensteuern.

Hier lesen Sie…

  • warum falsche Erwartungen an das Outsourcing für gewöhnlich fatale Folgen haben;

  • welche Probleme in den Outsourcing-Beziehungen am häufigsten auftauchen;

  • inwiefern die Kunden unter Umständen eine Mitschuld am Misserfolg tragen;

  • was die Transparenz der internen Leistung zum Gelingen des Outsourcing-Vorhabens beiträgt.

Die erhofften Einsparungen und die erwarteten Leistungen bleiben vielfach aus, so die Teilnehmer an einer Studie von Deloitte Consulting.
Die erhofften Einsparungen und die erwarteten Leistungen bleiben vielfach aus, so die Teilnehmer an einer Studie von Deloitte Consulting.

Die externe Vergabe von IT-Services liegt nach wie vor im Trend. Das lässt sich durch verschiedene Marktstudien belegen. Mehr als 50 Prozent der CIOs haben das Thema IT-Outsourcing in ihrer IT-Strategie festgeschrieben. Auch die Prognosen über das Marktvolumen unterstreichen diese Entwicklung; sie sagen für den deutschen IT-Outsourcing-Markt bis 2006 ein Volumen von mehr als 15 Milliarden Euro vorher. Das entspräche einem Wachstum um rund elf Prozent - umso bemerkenswerter, als bereits 37 Prozent der befragten Unternehmen zumindest Teile der IT an einen externen IT-Dienstleister ausgelagert haben.

Allerdings erreichen die Unternehmen häufig nicht die mit dem IT-Outsourcing verknüpften Ziele. Im Einzelfall scheitern sogar ganze Vorhaben und müssen rückabgewickelt werden. Studien gehen davon aus, dass rund ein Viertel aller Outsourcing-Verträge in den ersten drei Jahren zu Streitigkeiten mit dem Anbieter führen, weil die ursprünglich gesetzten Ziele verfehlt wurden. Bei einem erweiterten Horizont von fünf Jahren betrifft das sogar jeden zweiten Kontrakt.

Das lediglich festzustellen hilft wenig. Interessanter ist es, die Gründe zu beleuchten, die zu dieser Situation geführt haben. Denn daraus lassen sich Maßnahmen zur Risikosenkung ableiten und frühzeitig in Angriff nehmen. Unter dem Titel "Calling a Change in the Outsourcing Market" hat Deloitte die Beweggründe und Voraussetzungen der Outsourcing-Kunden untersucht. Der Studie zufolge ist in 70 Prozent der Fälle eine beabsichtigte Kostensenkung der Haupttreiber für das Outsourcing. 38 Prozent der Studienteilnehmer erlebten allerdings eine böse Überraschung: Sie sahen sich mit zusätzlichen Kosten konfrontiert, von denen sie angenommen hatten, dass sie im Vertrag bereits enthalten wären.