Offener Brief

EDS-Streikende hoffen auf Hilfe von Obama

23.06.2009
Im Kampf um ihre Arbeitsplätze haben die streikenden Beschäftigten des Computerdienstleisters Electronic Data Systems (EDS) US-Präsident Barack Obama um Hilfe gebeten.

In einem am Dienstag in Rüsselsheim veröffentlichten Offenen Brief verurteilen die streikenden EDS-Mitarbeiter den geplanten Stellenabbau bei EDS und seinem neuen Mutterkonzern Hewlett Packard (HP). Er sei wirtschaftlich nicht gerechtfertigt, weil beide Unternehmen gute Gewinne machten. Hintergrund der geplanten Massenentlassungen sei keine Krise, sondern das Ziel des HP-Managements, die Umsatzrendite noch über das Niveau von zuletzt rund zehn Prozent hinaus zu steigern, heißt es in dem Schreiben. EDS sei zudem nicht in der Lage, mit einer verkleinerten Mannschaft seine Marktposition und die Kundenbeziehungen aufrechtzuerhalten. Man befürchte daher wirtschaftlichen Schaden. EDS will etwa 1.150 seiner rund 4.200 Stellen in Deutschland abbauen.

Nach Angaben der Gewerkschaften ver.di und IG Metall demonstrierten am Dienstag etwa 300 EDS-Beschäftigte in Raunheim, wo die deutsche EDS-Spitze und der Betriebsrat verhandelten. In einer Einigungsstelle soll versucht werden, den Konflikt um Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und Entgelte zu lösen. Die Beschäftigten streiken nach einer Urabstimmung bereits in der vierten Woche für Tarifverträge. (dpa/ajf)