Sofware as a Service

Mietsoftware hat Lücken im Datenschutz

27.08.2008
Von Thomas Otter
Das Konzept Software as a Services (SaaS) gefällt immer mehr deutschen CIOs - trotz einiger Schwäche etwa im Datenschutz.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich SaaS in der IT etabliert. Insbesondere in Nischen wie etwa dem Personal-Management, der Reisekostenabrechnung und dem Markt für Vertriebsinformationssysteme gibt es eine große Akzeptanz. Laut Gartner-Erhebung werden bereits 76 Prozent der Software für E-Recruiting im SaaS-Modell bereitgestellt. Software als Service im Bereich Enterprise-Application-Software wird bis 2011 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 22,1 Prozent vorhergesagt. Damit fällt der Zuwachs mehr als doppelt so hoch wie im gesamten Markt für Unternehmensanwendungen aus.

CW-TV: CIOs über IT aus der Steckdose.
CW-TV: CIOs über IT aus der Steckdose.
Foto: Joachim Wendler

SaaS zur Lösung spezifischer Probleme wie der Salesforce Automation ist eine sinnvolle Strategie. Sie erlaubt dem IT-Management, sich auf diejenigen Aufgaben zu konzentrieren, mit denen sich die Organisation vom Wettbewerb differenzieren kann. Zudem lassen sich die nötigen Schritte in die Wege leiten, um die Kombination von intern bereitgestellten Programmen und SaaS-Anwendungen erfolgreich umzusetzen. Bei CIOs in Deutschland, Österreich und der Schweiz stößt der On-Demand-Ansatz auf reges Interesse. 44 Prozent aller Unternehmen untersuchen das Thema - zehn Prozent betreiben gerade Pilotprojekte, und weitere zehn Prozent nutzen bereits Mietsoftware.

Allerdings ist in Deutschland der Datenschutz ein wichtiges Thema, das die IT-Verantwortlichen nicht aus den Augen verlieren dürfen. Insbesondere größere SaaS-Anbieter können einen starken Schutz der Privatsphäre gewährleisten. Grundsätzlich ist der Reifegrad der verfügbaren Lösungen noch gering. So gibt es noch keine nennenswerten Angebote im ERP-Umfeld. Weiter entwickelte Services findet man im CRM-, Office- und Collaboration-Bereich. Zu den Vorteilen von SaaS gehören neben der hohen Variabilität auch die kurzen Implementierungszeiten. Eine Herausforderung hingegen ist die Integrierbarkeit der Lösungen.

Zur Person

Name: Thomas Otter.

Position: Research Director.

Analystenhaus: Gartner.

Beratungsschwerpunkt: Otter kam Anfang 2008 zu Gartner und arbeitet dort im HCM-Team (Human-Capital-Management). Er konzentriert sich auf Beratungsprojekte im Bereich ERP, Finance, Procurement und HR (Human Resources). Zuvor war er elf Jahre lang bei der SAP beschäftigt, zuletzt als Chief Business Solution Architect.

Otter studierte IT-Recht an der University of Strathclyde, sowie Politik an der University of Natal in Südafrika. Außerdem erwarb er ein Postgraduate-Diplom HR an der University of the Witwatersrand, Südafrika.