Aktie bricht nachbörslich ein

EDS enttäuscht mit Ausblick und Quartalszahlen

07.02.2008
Der amerikanische IT-Dienstleister Electronic Data Systems (EDS) hat mit einem verhaltenen Ausblick auf 2008 die Anleger enttäuscht. Für das laufende Geschäftsjahr werde mit einem Umsatzplus von zwei Prozent und einem Gewinn pro Aktie in Vorjahreshöhe von 1,35 US-Dollar gerechnet, teilte die Gesellschaft am Mittwochabend in Plano mit. Analysten hatten einen deutlich höheren Gewinn erwartet.

Die Ergebnisschwäche begründete das Unternehmen mit dem laufenden Konzernumbau, der sich auch im abgelaufenen Quartal niedergeschlagen hatte. In den Monaten Oktober bis Dezember verdiente EDS mit 189 Millionen Dollar 13 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Gewinn lag damit wie auch der Umsatz, der um 2,2 Prozent auf 5,83 Milliarden Dollar stieg, unter den Schätzungen der Experten.

Den Gewinnrückgang begründete Konzernchef Ronald Rittenmeyer mit dem laufenden Konzernumbau, der einen umfangreichen Stellenabbau umfasst. Als Reaktion gegen die Billigkonkurrenz vor allem aus Indien hat EDS bislang rund ein Drittel seiner insgesamt 140.000 Arbeitsplätze in Niedriglohnländer verlagert. Der Umbau wird das Unternehmen auch im laufenden Jahr belasten, sagte ein Sprecher. Den Gewinn pro Aktie würde dies rund 30 US-Cent schmälern, die in der Prognose bereits berücksichtigt sind.

Belastend wirkt sich der Verlust eines Großauftrags des US-Telekomkonzerns Verizon aus. Die Gesellschaft hatte sich im vergangenen Jahr entschieden, ihre IT wieder selbst zu betreiben und daher einen Vertrag mit EDS gekündigt. Das jährliche Vertragsvolumen lag bei 500 bis 700 Millionen Dollar.

Von der Abschwächung der US-Konjunktur sieht sich EDS nicht belastet. Er sei "recht zuversichtlich", dass sein Unternehmen keine Auswirkungen zu spüren bekommen werde, sagte Rittenmeyer. Rund die Hälfte des Umsatzes werde außerhalb der Vereinigten Staaten erwirtschaftet. Zudem kämen in den USA viele Aufträge von Behörden und Regierungsstellen, sagte er.

Die Anleger zeigten sich von dem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr enttäuscht. Im nachbörslichen US-Handel gab die Aktie zwischenzeitlich um mehr als fünf Prozent nach. (dpa/tc)