Microsofts OneCare kommt im Juni - Symantec zieht nach

08.02.2006
Die Gates-Company läutet den Preiskampf ein.

Microsoft hat seinen Internet-Security-Service für Desktops offiziell angekündigt und setzt damit den zweieinhalb Jahre langen Spekulationen rund um seinen Einstieg in das Antivirus-Segment für Privatkunden ein Ende: "Windows OneCare" wird im Juni dieses Jahres auf den Markt kommen und bis zu 70 Dollar weniger kosten als die Produkt-Suites etwa von Symantec, McAfee und Trend Micro. Darüber hinaus will die Gates-Company ihr OneCare mit kostenlosem Support anbieten.

Heimanwender und kleine Büros können eine Dreierlizenz von OneCare für eine Jahresgebühr von 49,95 Dollar abonnieren. Im Gegensatz dazu schlagen die Produkte von Symantec und McAfee - für jeweils drei Nutzer - mit 119,95 Dollar beziehungsweise im Fall von Trend Micro mit 89,99 Dollar zu Buche. Für eine Einzellizenz ihrer Software verlangen Symantec und McAfee 69,95 Dollar, Trend Micro 49,95 Dollar pro Jahr.

OneCare umfasst Virenscanner, Anti-Spyware- und Firewall-Software mit Backup-Funktionen sowie eine Reihe von Tools zur Behebung von Leistungsproblemen. Nicht enthalten ist offenbar Anti-Spam-Software, eine Komponente, die die Produkt-Suites der Microsoft-Rivalen jedoch bieten. Der Support für OneCare via E-Mail, Telefon oder Chat ist nach Angaben von Microsoft bereits in der Jahresgebühr enthalten. Von den drei großen Antivirus-Playern bietet lediglich Trend Micro kostenlosen Telefonsupport, wohingegen Symantec 29,95 Dollar pro Vorfall verlangt.

Bis jetzt hat noch keiner der drei großen Security-Anbieter angekündigt, das Microsoft-Announcement mit einer Senkung seiner Produktpreise zu beantworten. Allerdings bleibt den Unternehmen nun, nachdem Microsoft nahezu alle Karten auf den Tisch gelegt hat, Zeit, ihre eigenen diesbezüglichen Strategien anzupassen. Entsprechend hat Symantec heute ein Sicherheitspaket für Privatanwender angekündigt, das Microsofts OneCare stark ähnelt: Der vorläufig als "Genesis" betitelte Internet-Security-Service soll neben den Funktionen der Sicherheits- und Systempflegesoftware "Norton" Techniken enthalten, die das Risiko von Identitätsdiebstahl und Online-Betrug reduzieren sowie Online-Backups ermöglichen.

Darüber hinaus soll das Produkt eine Intrusion-Prevention-Technik enthalten, die sich Symantec kürzlich mit dem Zukauf von WholeSecurity ins Haus geholt hat. Der seit gut einem Jahr in Entwicklung befindliche Genesis-Service wird laut Symantec kompatibel mit den Betriebssystemen Windows XP und Vista sein. Der Preis für den ab Herbst verfügbaren Abonnement-Service steht derzeit noch nicht fest. (kf)