Handy im Test: Sony Ericsson W910i

19.11.2007
Der Lieferumfang des neuen Sony Ericsson W910i ist üppig. So wird neben einer kompletter Walkman-Ausstattung auch ein M2-Kartenleser mitgeliefert.

Lieferumfang / Verarbeitung

Das Schiebehandy ist nahezu perfekt verarbeitet: keine ungleichen Spaltmaße, kein Klappern des Akkudeckels, die Oberseite schnappt straff und präzise auf - wenn dabei auch hörbar billiges Plastik aufeinender schleift. Billig? Leider, denn das in trendigem Signalrot oder edlem Schwarz erhältliche Musik-Handy geizt mit hochwertigen Materialien, sodass der Begriff ?Plastikbomber? passend erscheint. Oder noch besser ?Plastiksegelflieger?, denn mit seinen dünnen, extrem breiten Abmessungen ist ein Vergleich zu den grazilen Himmelsstürmern naheliegender. Einen nicht zu verachtenden Vorteil hat die Materialwahl dennoch. Die typische Fettfingeranfälligkeit anderer Handys lässt das W910i komplett vermissen.

Besonders auffällig ist natürlich das Display: mit einer Bildschirmdiagonale von satten 6,4cm kann nicht mal das Cyber-shot-Flaggschiff K850i mithalten. Zwar werden auf der Riesenfläche ?nur? 240x320 Bildpunkte mit 262.144 Farben dargestellt, doch das tut weder der Bildschärfe noch der Farbintensität einen Abbruch. Noch dazu regelt ein Sensor die Displayhelligkeit und hilft so beim Strom sparen. So weit, so gut, doch der Blick unterhalb des Displays lässt bei Sony Ericsson-Veteranen die Kinnlade auf die Tischkante fallen: der Hersteller verzichtet erstmals auf Zurück- und Löschen-Tasten und beschränkt sich wie die restliche Handywelt auf eine Rufannahme- und Beenden-Taste. Ein mutiger Schritt, der leider nicht konsequent zu Ende gedacht wurde, denn sonst hätte man bemerkt, dass diese Tasten viel zu klein konzipiert sind. Auch bei der Anordnung von Walkman- und Profilwahl-Taste scheinen die Produktdesigner gedanklich schon bei anderen Projekten gewesen zu sein. Kopfseitig angeordnet, lassen sie sich nämlich im aufgeschobenen Zustand alles andere als einfach erreichen. Die Zifferntasten sind dagegen ergonomisch in drei Tastenblöcke unterteilt, schmeicheln den Händen aber kaum, dafür sind die Druckpunkte zu unpräzise und das Material einfach zu billig.