ERP und Open Source

Linux für SAP wird immer beliebter

22.04.2009
Von RAAD Research
Der Einsatz von Linux als Betriebssystem auf Applikationsservern hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Unternehmen versprechen sich das Ende der Abhängigkeit von herstellergebundenen Systemen und Kostenvorteile durch größere Wahlmöglichkeiten.

Daher ziehen nach den ersten Vorreitern nun immer mehr Unternehmen einen Wechsel auf eine Infrastruktur in Erwägung, die auf Open-Source-Produkten besteht.

Betriebssysteme von SAP-Applikationsservern
Betriebssysteme von SAP-Applikationsservern
Foto: RAAD Research

Im Gegensatz zu allen anderen Betriebssystemen von SAP-Applikationsservern konnte Linux in den vergangenen acht Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnen. Gerade 2007 und 2008 haben für überdurchschnittliches Wachstum in der SAP-Bestandskundschaft gesorgt (in beiden Jahren drei Prozent Wachstum absolut). Mittlerweile nutzen 15 Prozent aller SAP-Kunden Linux als Betriebssystemplattform. Damit liegt das Open-Source-Betriebssystem akutell im Ranking der verschiedenen Unix-Derivate vor Solaris (zehn Prozent) und HPUX (14 Prozent) und nur knapp hinter AIX (18 Prozent).

Im Gegensatz zu proprietären herstellergebundenen Systemen liegt bei Open-Source-Lösungen der Quellcode offen. Somit ist die Entwicklung nicht an einen Hersteller gebunden, der diese einstellen könnte. Vielmehr stützt sich die Weiterentwicklung auf eine breite Basis von Entwicklern aus dem akademischen und kommerziellen Bereich, die aus dem Linux-Kernel verschiedene Distributionen entwickeln. Die Nutzung dieser Programme ist im Gegensatz zu proprietären Lösungen lizenzkostenfrei. Um allerdings eine Sicherheit für die Qualität des Quellcodes und die Verwendbarkeit für bestimmte Szenarien zu haben, bieten große Distributoren wie Suse Linux oder Red Hat Qualitätsprüfungen und Wartungsverträge für ihre Produkte an. Diese sind wiederum kostenpflichtig, bieten den Unternehmen aber dauerhaft die notwendige Qualität und die sichere Einhaltung von Standards auch für den Betrieb von kritischen Unternehmensanwendungen.

Durch die Entkopplung des Betriebssystems von der Hardware haben die Unternehmen mehr Wahlmöglichkeiten bei der Hardware, mit der das System betrieben werden soll. Dadurch fällt es leichter, eine flexible und kostenorientierte Strategie zu entwickeln.

Den Unternehmen stehen heute bereits viele Tools und Anleitungen zur Migration bereit. Trotz der Vorteile, die der Einsatz theoretisch bieten kann, müssen die Unternehmen eine Migration für ihre spezifische Situation kalkulieren. So müssen in die Entscheidung über eine Migration auch die Kosten für Wartung und Support und ggf. für den Wissensaufbau einbezogen werden. Und nicht zuletzt muss Linux in die komplette Systemlandschaft passen.

Die RAAD-Studie "Open Source Software für SAP am Beispiel Linux" gibt einen Überblick über den Einsatz von Linux in SAP-Umgebungen geben. Zu diesem Zweck wurden im November und Dezember 2008 im Rahmen einer allgemeinen Befragung mehr als 1650 SAP-Kunden zu Linux als Serverbetriebssystem befragt. (RAAD Research/ lex)

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