Software-Monitoring

Umfrage: Viele Nutzer unzufrieden mit Anwendungs-Performance

29.05.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Laut einer Studie des Tool-Anbieters Servicetrace kümmern sich die wenigsten Unternehmen um die Leistungsqualität ihrer Anwendungen. Rund ein Drittel der Befragten gab an, dass die eigenen Nutzer vielfach nicht zufrieden seien.

Nur in jedem vierten Unternehmen sind die User mit der Verfügbarkeit und Geschwindigkeit der zentralen Anwendungen durchweg zufrieden. Das ergab eine Umfrage von Servicetrace unter 366 deutschen Unternehmen mit über 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Weitere 34 Prozent der Befragten äußerten sich zumindest ausreichend zufrieden. 32 Prozent der IT-Verantwortlichen gab jedoch zu Protokoll, dass die eigenen Nutzer mit der Anwendungs-Performance nicht zufrieden sind. Weitere sieben Prozent der Firmen wollten sich dazu nicht äußern.

Laut der Servicetrace-Umfrage behandeln viele Unternehmen das Thema Anwendungs-Monitoring eher stiefmütterlich. 57 Prozent der Befragten räumten ein, sich nicht um die Performance der zentralen Anwendungen zu kümmern. 29 Prozent der IT-Verantwortlichen gaben an, zumindest zu versuchen, darüber Erkenntnisse zu gewinnen. Und lediglich 14 Prozent sprachen von durchgängigen Analysen.

Mit der Studie liefert sich Servicetrace jedoch selbst eine Steilvorlage. Der in Darmstadt ansässige Softwarehersteller bietet Monitoring-Lösungen an, um die Leistungsfähigkeit zentraler Anwendungen zu ermitteln. Zu den Kunden zählen unter anderen Novartis Pharma, die Sparkassen Informatik (SI) und T-Systems.

Viele Unternehmen machten den Fehler, die Anwendungs-Performance zentral zu messen, warnt Markus Duus, Geschäftsführer von Servicetrace. "Es helfe wenig, den Output der Performance zu ermitteln, weil auf dem Weg zwischen Rechenzentrum und den Standorten der Benutzer ein erheblicher Teil der Leistungsqualität verloren gehen kann." Leistungsmessungen müssten deshalb dezentral erfolgen, lautet sein Fazit.

Duus warnt darüber hinaus vor den negativen Folgen für das eigene Geschäft, sollten die Firmen das Thema vernachlässigen. Eine schwache Anwendungsleistung am Client des Benutzers beeinträchtige die Unterstützung der entsprechenden Geschäftsprozesse. Außerdem leide die Zufriedenheit der Nutzer darunter. Ignorierten die Verantwortlichen diese Situation auf Dauer, verliere die IT zunehmend an Akzeptanz im Unternehmen.