Dachzeile

SAP will Wachstum ohne Einkaufstour - Widerstand gegen Oracle-Klage

10.05.2007
SAP will seine führende Stellung im Markt für Unternehmenssoftware ohne millionenschwere Einkäufe verteidigen.

"Unser Wachstum schaffen wir ganz überwiegend aus eigener Kraft", sagte Vorstandschef Henning Kagermann am Donnerstag auf der Hauptversammlung der SAP AG in Mannheim. Europas führender Softwarekonzern setze im Gegensatz zu seinem US-Konkurrenten Oracle lediglich auf gezielte Ergänzungskäufe sowie das neue Mittelstandsgeschäft. "Nur mit neuen Kunden aus diesem Segment können wir die Gesamtzahl unserer Kunden wie geplant auf 100.000 im Jahr 2010 erhöhen."

"Dennoch können wir nicht rundum zufrieden sein", räumte Kagermann mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2006 ein. "Wir haben nicht alle unsere ambitionierten Ziele erreicht, und die Kursentwicklung kann uns noch nicht zufrieden stellen." So habe der Aktienkurs im vergangenen Jahr um nur fünf Prozent zugelegt. Außerdem seien die Umsätze im Kerngeschäft mit den Softwarelizenzen hinter den eigenen Erwartungen zurück geblieben. Das Unternehmen hatte eine Volumensteigerung von bis zu 17 Prozent erwartet. Der Umsatz war jedoch nur um zehn Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gestiegen. "Für die SAP ist das nicht genug", sagte Kagermann.

Kagermann wies die Industriespionagevorwürfe von Oracle-Chef Larry Ellison erneut energisch zurück: "Wir werden uns massiv gegen die erhobenen Vorwürfe zur Wehr setzen", betonte der Manager. "Zur Zeit untersuchen wir jede einzelne Behauptung der Klage und verfassen die Klageerwiderung, die wir bei Gericht einreichen werden." Das Unternehmen von US-Milliardär Ellison hatte SAP Ende März wegen Diebstahls geistigen Eigentums verklagt. Oracle und SAP stehen seit Jahren in einem erbitterten Wettbewerb im Markt für Unternehmenssoftware. (dpa/tc)