Die Patente, um die es geht, seien nicht signifikant, so Gartner-Experte White gegenüber der COMPUTERWOCHE (siehe auch i2 verklagt SAP wegen Patentverletzungen). Es gehe zum Beispiel um den Schutz des Konzepts für die Verfügbarkeitsprüfung einer Menge an Material oder Produkten zu einem bestimmten Termin ("Available to Promise"). Es beschreibe eine grundsätzliche Funktion, die vor i2 einige Firmen implementiert hätten.
Der Gartner-Mann tut die Patentklage als Marketing-Aktion ab, mit der sich der SCM-Anbieter wieder ins Gespräch bringen wolle (siehe auch i2 will Lieferketten transparent machen). Es handle sich hier aber nicht um eine Verzweifelungstat, um über einen Patentprozess an Geld zu kommen. "i2 hat sich stabilisiert, die Firma wächst nicht, verliert aber auch kein Geschäft", so White (siehe auch i2 revidiert Quartalszahlen und Halbjahresbericht ).
Bisher gibt es nur eine Klage gegen SAP. Mit einem Prozess vor dem texanischen Gericht rechnet i2 im nächsten Jahr. Nicht so White: "Das geht niemals vor Gericht, beide Firmen werden das ohne Verhandlung beenden."
Gegenüber der COMPUTERWOCHE deutete i2-Chef Michael McGrath an, SAPs SCM-Kunden würden sich unter anderem bei Gartner informieren, welche Auswirkungen die Patentklage nun habe. Zwar bestätigte White, dass einige Anwender sich mit solchen Anliegen an Berater des Hauses gewandt hatten, jedoch nicht in Sorge waren. "i2 möchte den Markt verunsichern", ist sich der Gartner-Analyst sicher. (fn)