"Zero Downtime" bei SAP-Upgrade

13.02.2006
Von Stefan  Ueberhorst
Realtech verspricht SAP-Kunden, die einen Release-Wechsel oder eine Migration ihres R/3-Systems planen, dass die damit einhergehenden Ausfallzeiten mit einem neuen Verfahren nahezu gegen Null gehen.

Aktuelle Studien von RAAD-Consult haben ergeben, dass knapp 70 Prozent der SAP-Kunden im Jahr 2006 ein Upgrade ihres Systems von "R/3 4.6c" auf "R/3 Enterprise 4.7" oder "Mysap ERP" planen. Ob Release-Wechsel, Plattform-Migrationen oder auch die Umstellung auf Unicode: Unterbrechungen des Systembetriebs sind in diesen Fällen vorprogrammiert. Wie lange dieser Systemstillstand andauert, ist in erster Linie vom eingesetzten Upgrade- beziehungsweise Migrationsverfahren abhängig.

Stillstand bis zu 24 Stunden

Das Zero-Downtime-Verfahren verwendet für den Release-Wechsel beziehungsweise die Migration des SAP-Systems eine Datenbankkopie, auf der die Benutzer während der Umstellung arbeiten. Der Stillstand des Systems beschränkt sich damit auf das zweimalige Umschalten der Anwender.
Das Zero-Downtime-Verfahren verwendet für den Release-Wechsel beziehungsweise die Migration des SAP-Systems eine Datenbankkopie, auf der die Benutzer während der Umstellung arbeiten. Der Stillstand des Systems beschränkt sich damit auf das zweimalige Umschalten der Anwender.

Laut der in Walldorf ansässigen Realtech AG liegen die Ausfallzeit der bisherigen Upgrade- und Migrationsverfahren in der Regel zwischen sechs und 24 Stunden. Standard-Upgrades auf das Ziel-Relase 4.6c verursachen Ausfallzeiten, die je nach System und Größe mehr als 24 Stunden betragen können. Während dieser Zeit stehen alle auf dem jeweiligen System abgebildeten Geschäftsprozesse still. Um die daraus resultierenden Auswirkungen möglichst in Grenzen zu halten, ist es notwendig, den Termin für solche Aktionen entsprechend zu planen, sie also eventuell am Wochenende vorzunehmen. Kommen also für die Systemumstellung ohnehin nur wenige Termine im Jahr in Frage, laufen Anwender zudem Gefahr, dass sie bei unplanmäßigem Verlauf oder bei unerwarteten Störungen eine noch längere Ausfallzeit in Kauf nehmen müssen. Im schlimmsten Fall ist ein Rollback erforderlich: Das Projekt wäre somit gescheitert und müsste dann neu geplant werden.

Um die Downtime während des Upgrades zu verringern, entwickelte SAP ein zeitoptimiertes Upgrade-Verfahren, das "System Switch Upgrade". Es reduziert die Ausfallzeiten deutlich, da einzelne Schritte des Upgrades bereits erfolgen, während das System noch produktiv ist. Allerdings erweist sich dieser Schritt in vielen Situationen als noch nicht ausreichend, zumal wenn bestimmte Anwendungen eines Unternehmens eine 24x7-Verfügbarkeit voraussetzen. Ein weiterer Nachteil des Verfahrens ist, dass zusätzliche Systemressourcen benötigt werden.