Nach der Übernahme von Business Objects

SAP will Zahl seiner Anwender in Unternehmen deutlich erhöhen

17.01.2008
Nach der Übernahme der Mehrheit an Business Objects, dem Weltmarktführer für sogenannte Business-Intelligence-Programme (BI), will der Softwarekonzern SAP die Zahl der Anwender seiner Programme in Unternehmen deutlich erhöhen.

Es handele sich dabei um einen Meilenstein der Wachstumsstrategie von SAP, sagte Unternehmenschef Henning Kagermann der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der Konzern erschließe sich mit Business Objects nicht nur den Zugang zu neuen Kunden, sondern könne gleichzeitig das Geschäft mit Bestandskunden ausbauen.

Außerdem sollen noch in diesem Monat gemeinsame Produktpakete vorgestellt werden. Zahlen zu zusätzlicher Kundschaft oder Umsatz und Synergien nannte Kagermann nicht. SAP will weiterhin Aktien von Business Objects kaufen, am Ende dürfte ein Squeeze-Out stehen.

Während die Software von SAP Unternehmensdaten verwaltet und den Datenstrom entlang der Geschäftsprozesse steuert (Enteprise Resource Planning = ERP), ist Business Objects darauf spezialisiert, die Daten nach bestimmten Fragestellungen zu analysieren. So kann beispielsweise ein Finanzvorstand mit wenigen Mausklicks abrufen, welcher Umsatz mit welchem Produkt in welchem Land in den letzten Wochen erzielt wurde. Eine Kombination der Software von SAP und Business Objects werde Unternehmensentscheidungen und deren Umsetzung beschleunigen.

Das Marktforschungsinstitut IDC schätzt den Markt für BI-Software dem Bericht zufolge auf rund 15 Milliarden Dollar. Der Marktanteil von SAP und Business Objects wird mit 17 Prozent angegeben, das ist deutlich mehr als Oracle und die jüngst übernommenen BI-Firma Hyperion haben. Das Marktwachstum wird in den nächsten Jahren auf acht bis zwölf Prozent geschätzt, der klassische Unternehmenssoftwaremarkt dürfte mit rund sechs Prozent zulegen. "Wir sind größer, wachsen schneller und haben das umfangreichste Portfolio", fasste John Schwarz, der Vorstandschef von Business Objects, die Wettbewerbsvorteile der Kombination beider Konzerne zusammen. (dpa/tc)