SANs für jeden Gelbeutel: Alternative iSCSI

02.11.2004
Von Sandra Adelberger
IP, das Internet Protocol, wird seit langem in File-Servern und NAS-Systemen für Datei-basierende Speicherzwecke verwendet. Jetzt kommt mit iSCSI eine Variante auf den Markt, mit der auch Datenblöcke über IP gespeichert werden können.

In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich der Trend zur Konsolidierung und Zentralisierung von Speicherressourcen (Storage) am Markt weiter fortgesetzt. Die Begriffe SAN (Storage Area Network) und NAS (Network Attached Storage) sind in aller Munde, die Vorteile von Speichertechniken wie Fibre Channel oder Speichervirtualisierung werden lebhaft diskutiert. Gleichzeitig hat das Internet Protocol (IP) den Markt vollkommen durchdrungen - Rechnernetze und auch das Internet sind ohne IP nicht denkbar.

Wegen der breiten Verfügbarkeit und Reife von IP wird es seit geraumer Zeit auch für die Bereitstellung von Speicherressourcen genutzt: File-Server auf NFS-Basis (Network File System) gibt es seit rund 25 Jahren, und auch CIFS, das Common Internet File System, ist seit mehr als einem Jahrzehnt im Markt zu finden. CIFS und NFS sind dateibasierende Protokolle: Client-Systeme fordern Dateien von einem zentralen File-Server oder NAS-System an, dem das Dateisystem gehört. Geht eine Anforderung beim File-Server ein, dann sucht er die Datei in seinem Dateisystem, übersetzt den Namen in physikalische Blöcke auf seinem Plattenspeicher, lädt die Blöcke in den Hauptspeicher (Memory) und transferiert sie danach über das Netz. Das ist sehr aufwändig und kann zu erheblichen Latenzzeiten beim Dateizugriff führen. Erschwerend wirkt sich aus, dass dieser Vorgang für jeden einzelnen Dateizugriff anfällt.

Für einige Anwendungen ist dieser Overhead nicht akzeptabel. Sie verwalten deshalb die Blöcke in ihren eigenen Strukturen und verlangen nach direktem Datenzugriff auf Blockebene. Der Vorteil davon ist, dass die Latenzzeiten sinken und die Leistung steigt. Mit der Entwicklung von SAN-Techniken sind diese Applikationen nicht mehr auf direkt angeschlossene Speichersysteme (Direct Attached Storage Devices = DASD) angewiesen. Sie können vielmehr auf Basis von Fibre-Channel-(FC-)Netzen direkte Blockzugriffe an zentrale Speichersysteme schicken, die über einen erheblich größeren Durchsatz und eine deutlich höhere Kapazität verfügen als direkt angeschlossene Speicher.

Fibre Channel ist schnell, aber teuer