Speichertechniken

De-Duplizierungs-Technik beschleunigt Backups und reduziert Speicherplatz

29.04.2008
Eine US-amerikanische Universität hat durch den Einsatz von De-Duplizierungstechniken den bisher benötigten Speicherplatzbedarf um 90 Prozent reduzieren können.

Nach Schätzungen von Werner Baur, Leiter der Gruppe Speichersysteme am Münchner Leibniz-Rechenzentrum, beläuft sich die täglich zu sichernde Datenmenge an einer größeren deutschen Universität auf fünf Terabyte (TB). Jährlich würde der Datenbestand um ein halbes Petabyte (PB) anwachsen - Tendenz steigend. Seine Erkenntnisse zieht Bauer aus dem an den Münchner Universitäten beobachteten Datenaufkommen.

Bei solchen extremen Datenvolumen und einem entsprechenden Speicherbedarf, der so auch für viele zumindest große Unternehmen repräsentativ sein dürfte, ist es klar, dass Techniken zur ökonomischen Nutzung von Speicherplatz von Interesse sind. In diesem Zusammenhang kommt der De-Duplizierung von Daten Bedeutung zu. Mit einer solchen hat die St. Thomas Universität im US-Bundesstaat Minnesota in den sechs Monaten seit deren erstmaligem Einsatz 90 Prozent des bisher benötigten Plattenplatzes einsparen und die Backup-Zeiten halbieren können. Fehlerhafte Backups wurden eliminiert, Zeit und Kosten für die Verwaltung erheblich reduziert. Die US-Universität nutzt hierzu die diskbasierte Backup- und Replikationslösung "DXi3500", die vom Speicherhersteller Quantum stammt.

Die St. Thomas Universität unterhält zwei Rechenzentren an den Hochschul-Standorten am St. Paul Campus und am Minneapolis Campus. Insgesamt sind 200 Windows- und Unix-Server im Einsatz, auf denen rund 60 Applikationen laufen. Täglich wurden dort 1 TB inkrementelle Backups, während der Wochenenden 20 TB große, komplette Backups auf einer "Scalar i2000 Enterprise"-Tape Library in St. Paul und einem kleineren Autoloader in Minneapolis gefahren. Weil die Datenmenge ständig weiter stieg, versuchte sich die Uni mit einem Disk-zu-Disk-zu-Tape (D2D2T)-Backup für das universitätsweite Storage Area Network (SAN) auszuhelfen. Dies war allerdings nur eine temporäre Lösung: Durch das fragmentierte Arbeiten der D2D-Anwendung wurden die Backups so langsam, dass sie bis in den nächsten Werktag hineinreichten. Zusätzlich machten regelmäßige Systemausfälle die Backup-Prozesse zum absoluten Problemfall.

De-Duplikations-Rate von zehn zu eins

Die DXi-Anwendung nutzt die Universität als Virtual Tape Library. Sie benötigt keine spezielle Backup-Software oder Load-Agents, sagt Laura Thomas, Server Administrator der Universität St. Thomas. Die Universität hat nun neben einer "Scalar i2000"-Tape Library mit sechs LTO-3-Laufwerken auf dem St. Paul Campus und einer "Scalar i500"-Tape Library mit zwei LTO-3-Laufwerken am Minneapolis Campus nun zusätzlich eine 1,2 TB fassende DXi3500 von Quantum im Einsatz. Sollte später eine zweite DXi genutzt werden, ließen sich auch Remote Replikationen verwirklichen.

Durch das Deduplikations-Feature steht der Universität nun mehr Disk-Kapazität zur Verfügung. Thomas dazu: "Derzeit haben wir eine Deduplikationsrate von zehn zu eins. Da nach und nach mehr Daten durch das Quantum-System abgewickelt werden, rechne ich mit einer weiteren Steigerung dieser Rate." (jm)