Vier Monate später

Spionageprozess zwischen SAP und Oracle verschoben

13.05.2009
Der Industriespionage-Prozess zwischen den Softwarehäusern SAP und Oracle beginnt später als geplant.
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Foto: SAP AG

Der Auftakt des Verfahrens solle um vier Monate nach hinten auf Juni 2010 verschoben werden, sagte ein SAP-Sprecher am Mittwoch in Walldorf. Darauf hätten sich die beiden Erzrivalen geeinigt und einen entsprechenden Antrag bei dem zuständigen US-Gericht in San Francisco gestellt. Gründe für den Aufschub nannte der Sprecher nicht.

Der US-Konzern Oracle wirft SAP vor, über die amerikanische Tochter TomorrowNow mehrfach verbotenerweise für Kunden bestimmte Oracle-Daten heruntergeladen zu haben. Die SAP-Tochter bot Service für Oracle-Kunden an. Der US-Konzern soll den entstandenen Schaden durch die Industriespionage auf bis zu eine Milliarde Dollar beziffert haben. Mittlerweile hat sich der Walldorfer Weltmarktführer für Unternehmenssoftware von TomorrowNow getrennt.

Zu Marktgerüchten, der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft wolle SAP übernehmen, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Co-Vorstandschef Chef Léo Apotheker hatte jedoch zuvor bereits mehrfach betont, dass eine Eigenständigkeit des Unternehmens im Sinne der SAP-Kunden sei. Die Übernahmegerüchte waren aufgekommen, weil sich Microsoft jüngst fast vier Milliarden Dollar bei Investoren geliehen hatte. (dpa/tc)