Frauen machen Unternehmen erfolgreich

29.03.2006
Frauen sind in der IT unterrepräsentiert. Auch wenn sich Firmen mittlerweile verstärkt um Bewerberinnen bemühen, schaffen die wenigsten Frauen den Sprung in die Chefetage. Im Gespräch mit CW-Redakteurin Alexandra Mesmer erklärt HP-Geschäftsführerin Regine Stachelhaus, warum.

CW: Sie gehören zu den wenigen Frauen in Deutschland, die es in der IT-Branche bis in die Chefetage geschafft haben. Was ist Ihr persönliches Rezept für den Weg ins Management?

STACHELHAUS: Das Wichtigste ist, sich klare Ziele zu stecken und diese mit Vehemenz zu verfolgen. Dazu gehört auch die Entscheidung, wie man es mit Beruf und Familie halten will. Für mich war von Anfang an klar, dass ich beides vereinbaren will. Das war richtig. Ich kann jede Frau dazu ermutigen, in die gleiche Richtung zu gehen.

CW: Worauf müssen sich Frauen einstellen, die in der IT Karriere machen wollen?

STACHELHAUS: Frauen wie Männer müssen Durchhaltevermögen beweisen. Man muss auch lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Damit tun sich Frauen ja oftmals schwer. Mein Tipp: Aufstehen, zweimal schütteln und weitermachen.

CW: Die IT-Branche ist von Männern dominiert. Woran liegt es, dass Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert sind?

STACHELHAUS: In der Tat arbeiten vergleichsweise wenige Frauen in der Branche. Wir bei HP haben einen Frauenanteil von gerade einmal 30 Prozent. Wenige von ihnen verlassen die angestammten weiblichen Domänen wie Kommunikation oder Personal-Management und übernehmen Business-Verantwortung. Ich empfehle Frauen, nach Unternehmen zu suchen, die Diversity- oder klare Frauenförderprogramme haben. So ist sichergestellt, dass sie ihren Weg mit entsprechender Unterstützung gehen können.

CW: Warum sollten Unternehmen Frauen besonders fördern?

STACHELHAUS: Die Unternehmen haben erkannt, dass eine möglichst vielfältige Zusammensetzung der Beschäftigten wichtig ist, um in Zeiten rasanter Veränderungen und der Globalisierung eine höhere Kreativität und bessere Ergebnisse zu erreichen. So haben die Marktforscher von Catalyst nachgewiesen, dass Unternehmen, die den Diversity-Ansatz verfolgen, langfristig erfolgreicher sind und einen um 35 Prozent höheren Return on Investment erwirtschaften als andere Firmen.