SAP-Arbeitmarkt

Innovationsthemen heizen Nachfrage nach SAP-Profis an

03.06.2012
Von 
Sibylle Hofmeyer ist freie Journalistin in Heidelberg.

Arbeitsplatz und Lebensplanung müssen zusammenpassen

Wer den Bewerbern Arbeitsmöglichkeiten bietet, die auf ihre Lebensplanung zugeschnitten sind, kann sie auch auf Dauer halten.
Wer den Bewerbern Arbeitsmöglichkeiten bietet, die auf ihre Lebensplanung zugeschnitten sind, kann sie auch auf Dauer halten.
Foto: arahan - Fotolia.com

Doch sind es nicht nur die fachlichen Kompetenzen, die die Dauer eines Arbeitsverhältnisses in der SAP-Branche beeinflussen. "Immer mehr Arbeitgeber achten darauf, dass die Bewerber genau wissen, was sie von ihrem neuen Arbeitsplatz erwarten," hat Rechsteiner beobachtet. Liegt der Fokus der Bewerber auf Karriere, sollten attraktive Möglichkeiten zum Aufstieg der SAP-Fachkräfte vorhanden sein. Hierzu bieten sich individuelle Programme zur Förderung von Fach- oder Führungskarrieren an. Für Bewerber, die auch dem Familienleben eine wichtige Rolle beimessen, ist eher ein Homeoffice-Platz oder eine Beratertätigkeit geeignet, bei der sie nur einen Teil der Arbeitszeit beim Kunden vor Ort verbringen.

Wer den Kandidaten Arbeitsmöglichkeiten bietet, die auf ihre individuelle Lebensplanung zugeschnitten sind, erfüllt eine wesentliche Voraussetzung, diese auf Dauer zu halten. Denn die Wertschätzung der Mitarbeiter begünstigt gerade in Zeiten des SAP-Bewerbermangels die langfristige Entscheidung für einen Arbeitgeber. "Wer heute noch von Personalressourcen spricht, kann seine Mitarbeiter auf Dauer nicht halten", fasst Rechsteiner zusammen. Bestätigt wird dieser Trend von Andreas Schwarze, Geschäftsführer des Softwareherstellers Onventis: "Wir können unsere Fachkräfte nur an uns binden, weil wir ihnen eine mitarbeiter- und werteorientierte Unternehmenskultur bieten. Sie können sich mit unseren Zielen und Werten identifizieren und kennen die Bedeutung, die ihre Arbeit für die Umsetzung unserer Vision hat." Selbstverständlich ist für ihn, dass die mit den Mitarbeitern getroffenen Vereinbarungen zuverlässig eingehalten und ihre Leistungen gewürdigt werden.

Andreas Schwarze, Onventis: "Wer heute noch von Personalressourcen spricht, kann seine Mitarbeiter auf Dauer nicht binden."
Andreas Schwarze, Onventis: "Wer heute noch von Personalressourcen spricht, kann seine Mitarbeiter auf Dauer nicht binden."
Foto: Onventis

Auf die wachsende Bedeutung der Soft Skills von SAP-Profis hat Personalberater Rechsteiner reagiert: "Im Vorfeld muss auch explizit erfasst werden, welche Erwartungen ein Bewerber an den Arbeitsplatz hat, die aus seiner persönlichen Lebenseinstellung und -planung resultieren." Außerdem kann eine detaillierte Aufnahme der sozialen Kompetenzen von Bewerbern für künftige Arbeitgeber ein wichtiger Fingerzeig sein, welche Kandidaten sich für welche Projekte empfehlen. Denn auch das Verhältnis von SAP-Beratern zu ihren Kunden ist nicht allein durch Fachwissen geprägt, sondern zunehmend durch die Übereinstimmung sozialer und kommunikativer Kompetenzen.