Elite-Berater

Ohne Einser-Abitur geht gar nichts

26.04.2012
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Mobil und kommunikationsfähig muss er sein, über Sprachkenntnisse verfügen und zu den Besten seines Fachs gehören. So stellt sich A. T. Kearney den idealen Bewerber auf eine Beraterstelle vor.
Heide-Lore Knof von A.T. Kearney: "Ein Bachelor-Abschluss reicht nicht, ein Master muss es mindestens sein.
Heide-Lore Knof von A.T. Kearney: "Ein Bachelor-Abschluss reicht nicht, ein Master muss es mindestens sein.
Foto: Privat

Der "War for Talents" sei voll im Gang, sagt Heide-Lore Knof, Director Operations and HR, bei der A. T. Kearney GmbH in Düsseldorf. Das Beratungshaus stellt unter anderem Consultants mit IT-Hintergrund ein. "Wir suchen sowohl Hochschulabsolventen als auch hervorragend qualifizierte Young Professionals", berichtet Knof. Ihren Ausführungen zufolge hat A.T. Kearney aufgrund seiner hohen Anforderungen mehr Schwierigkeiten als andere Unternehmen, neue Consultants anzuheuern.

Mehr Frauen erwünscht

Qualität statt Quantität: In der IT-Beratung wird herausragender Nachwuchs gesucht.
Qualität statt Quantität: In der IT-Beratung wird herausragender Nachwuchs gesucht.
Foto: Sander - Fotolia.com

Die HR-Expertin weiter: "Unsere potenziellen Mitarbeiter müssen ein Einser-Abitur in der Tasche haben und bei ihrem universitären Abschluss zu den besten Zehn ihres Jahrgangs gehören." Anerkannt werde ein Master-Abschluss, ein Bachelor-Examen reiche nicht. Um zum Beispiel auf dem Niveau eines "Associate" einzusteigen, müsse der Bewerber einen MBA oder eine Promotion vorweisen können. Ferner würden die Beherrschung der englischen Sprache sowie Auslandserfahrung verlangt. Großen Wert legt das Beratungshaus zudem auf soziale Kompetenz: "Dazu gehört politisches, soziales oder kulturelles Engagement. Wir suchen Menschen mit Persönlichkeit", lautet Knofs Forderung. Jedes Jahr stellt das Unternehmen 50 Praktikanten ein. Ihnen wird, so die Personalfachfrau, die Chance gegeben, den Beraterjob kennenzulernen.

Bei dem Beratungshaus gibt es auf der einen Seite "Industry Practices", also Gruppen, die sich mit speziellen Industrien und Märkten gut auskennen, und andererseits "Service Practices", bei denen es um Querschnittswissen über alle Industrien sowie vor allem um Kenntnisse der strategischen IT geht. Entscheidend sei, dass jeder Consultant neben den IT-Kenntnissen über betriebswirtschaftliches Know-how verfüge. Branchenwissen dagegen muss sich jeder Neueinsteiger erarbeiten. Grundsätzlich erhalten neue Mitarbeiter die Chance, in Management-Consulting-Projekten mitzuarbeiten. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, intensiviert das Unternehmen seine Rekrutierungsmaßnahmen und sucht verstärkt international. Auch die Erhöhung des Frauenanteils steht auf der Prioritätenliste des Beratungshauses weit oben.