2. August Wilhelm Scheer, Bitkom
Der Professor und IT-Gründer, heute Präsident des mächtigen IT-Verbandes Bitkom, ist kein Mann der halben Sachen. Das lässt sich auch in der aktuellen Diskussion beobachten, wenn es um die Zuwanderung von qualifizierten IT-Experten aus Nicht-EU-Ländern geht. Obwohl sich viele Politiker wegen der hohen Arbeitslosenquote im Land gegen Zuwanderung sträuben, verlangt Scheer vehement eine Lockerung der Gesetze und hat Wirtschaftsminister Rainer Brüderle zu seinem Verbündeten gemacht. Als Wissenschaftler wie als Unternehmer hat sich Scheer immer engagiert in die politischen Diskussionen eingemischt. Er sitzt im Technologiebeirat der Bundesregierung und ist heute als IT-Verbandspräsident vielleicht der mächtigste Lobbyist in Berlin.
1972 promovierte Scheer, zwei Jahre später habilitierte er sich, 1984 gründete er sein Unternehmen, die IDS Scheer AG. Sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Rolle des erfolgreichen Unternehmers waren Informations- und Geschäftsprozesse sein Kernthema. Seit 2007 steht Scheer der Bitkom vor. Voriges Jahr verkaufte Scheer seine Anteile an IDS Scheer an die Software AG und soll damit rund 200 Millionen Euro eingenommen haben.
Mindestens ebenso wichtig wie die unternehmerische Seite ist Scheer die Musik. Seine große Leidenschaft gilt dem Saxophon-Spiel. Er tritt immer wieder öffentlich auf, auch mit bekannten Musikern der Szene. Seit 2001 finanziert seine Stiftung eine Professur für Jazz an der Hochschule für Musik Saar.