Loyalität gefragt

Mitarbeiter stellen größtes Schadenspotenzial dar

04.09.2009
Von pte pte
Loyale Mitarbeiter bieten einen guten Schutz vor Wirtschaftskriminalität. Auch auf die Produktivität wirken sich Zufriedenheit und Motivation aus.

"Nur wenn die Unternehmen ihre Mitarbeiter größtmöglich motivieren und damit die innere Loyalität stärken, hat das einen Effekt auf deren Einsatz, Leistungswillen und Produktivität. Zudem sinkt das Risiko, Opfer von Wirtschaftskriminalität zu werden, erheblich." Zu dieser Einschätzung gelangt Thomas Edlbergmeier, Geschäftsführer der Münchner Corporate Trust Business Risk & Crisis Management GmbH, in seiner aktuellen Marktanalyse. Im Gespräch mit pressetext weist der Experte darauf hin, dass es gerade in der Krise wichtig ist, eine emotionale Bindung der Angestellten zum Unternehmen zu erzeugen. Nur so könne man auch längerfristige Krisen wie die aktuelle Rezession erfolgreich meistern.

"Die Schaffung einer Mitarbeiterloyalität fördernden Unternehmenskultur lässt sich nicht von heute auf morgen realisieren und ist vielmehr ein langwieriger Prozess. Mitarbeiterloyalität ist der ,Kitt', der ein Unternehmen zusammenhält. Delikte wie Sabotage, Diebstahl, Korruption, Unterschlagung oder illegaler Informationsabfluss lassen sich somit vermeiden", unterstreicht Edlbergmeier auf Nachfrage von pressetext. Die Brisanz des Themas zeigt sich mit Blick auf die Statistik. Beschäftigte mit einer hohen emotionalen Bindung zum Unternehmen haben im Durchschnitt vier Fehltage im Jahr weniger als die, die keine wesentliche Bindung verspüren. Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern entstehen daher Mehrkosten von 485.000 Euro im Jahr.

Rechnet man diese Summe volkswirtschaftlich hoch, dann ergibt sich sogar ein Schaden von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr. Ähnlich dramatisch die Folgen durch Wirtschaftskriminalität - obwohl diese in der polizeilichen Kriminalstatistik Deutschlands nur 1,4 Prozent aller Fälle ausmacht, verursacht sie finanziell aber über die Hälfte des insgesamt durch Kriminalität angerichteten Schäden. "Die Unternehmen beschäftigen sich schon länger mit dem Thema Mitarbeiterzufriedenheit. Haben die eigenen Mitarbeiter eine Beziehung zum Unternehmen aufgebaut und sind zufrieden, dann wechseln sie auch nicht für mehr Geld", so Edlbergmeier.

Lässt die Loyalitätskultur in den Unternehmen aber zu wünschen übrig, dann nutzen selbst die vielerorts in Bereiche wie Objekt- oder IT-Sicherheit gemachten Investitionen nichts. Illoyale Mitarbeiter unterwandern nicht selten die besten Sicherheitsvorkehrungen entweder durch den vorsätzlichen Missbrauch oder durch den nachlässigen und unmotivierten Umgang damit. Um zu überprüfen, wie stark ein Unternehmen mitarbeiterloyal ausgeprägt ist, hat Corporate Trust einen sogenannten "Loyalitäts-Index" entwickelt. Dieser ermöglicht es zudem, sich gegen den Industrie-Benchmark zu messen. Das Ziel besteht darin, das "Autoimmunsystem Loyalität" von Unternehmen in einer überschaubaren Zeit zu stärken, sagt Edlbergmeier abschließend. (pte)