Berater und ihr Alltag

Neulich beim ... Recruiting-Tag

06.07.2012
Begegnungen mit Studenten können erfahrenen Beratern zu neuen Erkenntnissen verhelfen. Diese Erfahrung machte Oliver Kelkar, Associated Partner bei MHP.
Der Berufsalltag von IT-Beratern hat auch viel mit Reisen zu tun.
Der Berufsalltag von IT-Beratern hat auch viel mit Reisen zu tun.
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Vor einiger Zeit kam ich auf einem unserer Fast Forward Days - so nennen wir bei MHP unsere Bewerbertage - ganz unerwartet zu einer Erkenntnis. Zum Recruiting-Tag hatten wir knapp 80 Studierende zu uns nach Ludwigsburg eingeladen. Die Informatiker, Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler sollten die Möglichkeit erhalten, sich über den Beraterjob zu informieren und unser Unternehmen kennen zu lernen. Neben der Vorstellung einiger Kundenprojekte und einem Teamwettbewerb, bei dem es auf die typischen Beraterkompetenzen ankam, sollte genügend Zeit für den Gedankenaustausch bleiben. Ein erfahrener Berater sollte Fragen beantworten - und diesmal war ich dran. Die Fragen führten zu einer neuen Erkenntnis. Denn gerechnet hatte ich damit, dass die Studenten wissen wollten, welche Fähigkeiten ein Berater für seinen Job benötigt. Gewundert hätte ich mich auch nicht über Fragen zum Gehalt und zu Karrieremöglichkeiten. Tatsächlich kam all das auch vor. Die Studierenden stellten aber auch Fragen nach Dingen, die mir auf den ersten Blick selbstverständlich oder allzu nebensächlich erschienen: Wie sieht der typische Tagesablauf aus? Wann komme ich wo zum Einsatz? Und wer entscheidet, was zu tun ist? Bin ich häufig beim Kunden? Und das mehrere Tage am Stück?

Im ersten Moment war ich zugegebenermaßen etwas irritiert. Doch während ich begann, über den Berufsalltag zu berichten, wurde mir etwas klar: Die Arbeit von uns Beratern unterscheidet sich erheblich von vielen anderen Jobs. Wer einige Jahre lang so gearbeitet hat, macht sich das nicht mehr so bewusst - und wundert sich dann über Fragen nach scheinbaren Kleinigkeiten.

Ich erzählte den Studierenden also von den vielen Details. Davon, dass man schon am Sonntagnachmittag ganz unbewusst anfängt, die Woche zu planen. Davon, dass wir häufig von Montag bis Donnerstag im Hotel wohnen und die Abende mit den Kollegen verbringen. Oder davon, dass wir an den Tagen am Hauptsitz unseres Unternehmens mit unseren Laptops einen freien Arbeitsplatz suchen. Je länger ich erzählte, desto deutlicher wurde mir, weshalb ich meine Arbeit so schätze. Ich mag es, mich selbst zu organisieren und eigenständig zu arbeiten. Ich finde es interessant und abwechslungsreich, mich immer wieder auf neue Menschen und Herausforderungen einzustellen. Dass ich mit meiner Begeisterung den einen oder anderen Studierenden angesteckt habe, dessen bin ich mir sicher.

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