Die Entwickler arbeiten höchstens acht Stunden am Tag oder nach Absprache auch mal weniger. Die Geschäftsführerin kann sich drei Wochen an der italienischen Adria ausspannen, ohne per Blackberry oder andere elektronische Hilfsmittel ständig mit ihrem Unternehmen verbunden sein zu müssen. Der Kunde kann sich jederzeit mit ein paar Klicks versichern, wie weit sein Auftrag bearbeitet ist. Jeder Mitarbeiter weiß, was er zu tun hat und ist jederzeit in der Lage, für einen Kollegen einspringen. Ein solches Softwarehaus existiert wohl nur auf dem Papier von Organisationstheoretikern oder ist der Feder cleverer PR-Strategen entsprungen.
Hier lesen Sie ...
-
... warum ein Softwarehaus auf Meetings fast verzichten kann;
-
... unter welchen Voraussetzungen sich Mitarbeiter ihre Arbeitszeit frei einteilen können;
-
... wie sich ein Unternehmen organisiert, ohne dass viele Überstunden anfallen.
Doch Antonella Lorenz hat ihren Traum von einem Unternehmen, das wirtschaftlich arbeitet und trotzdem Mitarbeitern wie Führungskräften eine hohe Lebensqualität einräumt, verwirklicht. Überstunden sind für die 17 Mitarbeiter von Lorenzsoft, ein auf Individualsoftware spezialisiertes Unternehmen, ein Fremdwort. Als die gebürtige Italienerin das Softwarehaus vor 15 Jahren in Freising zusammen mit ihrem Mann Günter gründete, gehörte dieser zu den größten Skeptikern, ob der Plan seiner Frau im Alltag auch umzusetzen ist.