Höfliche Asiaten, lethargische Franzosen

Neulich in ... einem internationalen Projekt

11.12.2008
Von Catrin Hinkel
Wer ein IT-System in vier Ländern umzustellen will, kann sein Schema F einpacken. Zu unterschiedlich sind die Kulturen und damit die Anwender, weiß Accenture Geschäftsführerin Catrin Henkel.

Es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich Benutzer in den verschiedenen Ländern beispielsweise bei einer Systemumstellung reagieren. Für uns Berater bedeutet das, dass wir genau hinschauen und hinhören müssen, um den Kunden zu helfen, die Zwischentöne auch richtig zu interpretieren. In einem aktuellen französisch-amerikanisch-asiatisch-deutschen Projekt war das mal wieder schön zu beobachten.

Den amerikanischen Benutzern war das Design bereits zu detailliert. Aus Sicht des deutschen Anwenders hatte die Arbeit dagegen noch gar nicht begonnen, sie erwarteten, dass die Umstellung bis ins letzte Detail definiert und auch umgesetzt wurde. Die Asiaten wurden ihrem Ruf als höfliche Menschen gerecht, indem sie alles abnickten - unabhängig davon, ob sie es verstanden hatten oder nicht. Hier gilt es dann, mit viel Fingerspitzengefühl und aufmerksamem Zuhören mit dem Management herauszufinden, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet. Und mit den französischen Mitarbeitern kann es einem passieren, dass man zu spät das Feedback erhält, dass etwas nicht passt. Wenn nämlich nicht früh genug die richtige Management-Ebene eingebunden wird, kann das für Überraschungen sorgen.

Lesen Sie auch

Neulich in …. Dayton

Neulich in . …Bukarest

Neulich in . . . Palo Alto

Diese und ähnliche Geschichten und Anekdoten aus der (IT-)Arbeitswelt präsentieren wir künftig in unserer Online- und Print-Kolumne "Neulich in . . ." . Uns interessieren kuriose, aufschlussreiche und amüsante Begebenheiten aus der internationalen und nationalen Geschäftswelt. Wenn Sie entsprechende berufliche Anekdoten auf Lager haben, dann schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!