Kreativität ist erwünscht

Was Softwareentwickler können müssen

06.07.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Arbeitsteilung und Teamgeist kennzeichnen den Job in der Softwareentwicklung. Das bedeutet aber nicht das Aus für kreative Köpfe. Sie sind gefragt, wenn es darum geht, den Kunden das Leben leichter zu machen, wie das Beispiel des Anwenders Rohde & Schwarz zeigt.

Was vor einigen Jahren noch Utopie war, ist heute längst Realität: Menschen steuern technische Geräte direkt durch eine Berührung mit der Fingerspitze oder eine Bewegung der Hand - ohne zusätzliches Eingabegerät. Dahinter stecken Millionen von Befehlszeilen, innovative Konzepte und eine genaue Analyse der Kundenbedürfnisse. Zudem braucht es das perfekte Zusammenspiel von Hard- und Softwareentwicklern. "Das Bild des Genies, das irgendeinen tollen Algorithmus in Software gießt, ist nicht mehr zeitgemäß. Heute gehen Entwicklerteams zielorientiert vor und verlieren das Endprodukt nicht aus den Augen", erklärt Jochen Wolle, Leiter Entwicklung Software für Spektrum-/Netzwerkanalyse und EMV-Messtechnik bei Rohde & Schwarz.

Herausforderung für Entwickler: Ein einziges Gerät soll möglichst alles können. (Foto: Rohde & Schwarz)
Herausforderung für Entwickler: Ein einziges Gerät soll möglichst alles können. (Foto: Rohde & Schwarz)

Bei dem international im Bereich drahtloser Kommunikationstechnik tätigen Elektronikkonzern ist es gang und gäbe, dass Entwickler direkten Kundenkontakt haben. Ihr Anspruch ist es, sich mit den zukünftigen Anwendern über Anforderungen und technische Machbarkeit auszutauschen und das gewonnene Know-how in ihrer Arbeit umzusetzen. Vor zehn Jahren war so ein Ansatz kaum denkbar.

Die Kunst, Komplexes einfach bedienbar zu gestalten

Die Rolle der Software und damit auch der Softwarespezialisten hat sich bei Rohde & Schwarz in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren stark gewandelt. War Software früher mehr Mittel zum Zweck, nämlich zur Inbetriebnahme und Bedienung eines Geräts, ist sie heute wesentlich für den Funktionsumfang des Geräts verantwortlich. Sie ermöglicht neuartige Messkonzepte, automatisiert komplizierte Messaufgaben bei hoher Leistungsfähigkeit und schafft innovative Benutzeroberflächen.

"Intuitive Nutzung ist heute eines der Zauberwörter. Außerdem sollte ein einziges Gerät möglichst alles beherrschen, was derzeit technologisch möglich ist", formuliert Wolle die Anforderungen. Die steigende Komplexität ist eine große Herausforderung - und ein Grund dafür, warum sich die Innovationskraft eines Unternehmens am Integrationsniveau von Hard- und Software messen lässt. Arbeitete früher ein Entwickler alleine an dem Programm für ein Gerät, sind es heute Teams aus 15 bis 30 Experten, die mehrere Millionen Lines of Code für eine Produktgruppe schreiben. Diese Komplexität und der daraus erforderliche Produktivitätszuwachs der Entwicklerteams sind nur durch Spezialisierung und Verteilung der Aufgaben zu bewältigen.