Nicht schon wieder! Viele IT-Manager stöhnen, weil ihnen wieder einmal ein neuer Boss vor die Nase gesetzt wird. So waren die Kollegen bei IBM Deutschland etwa allein seit 2003 mit vier verschiedenen Geschäftsführern konfrontiert (Erwin Staudt, Walter Raizner, Johann Weihen, Martin Jetter). Bei Microsoft mussten die Mitarbeiter hierzulande seit 2002 mit drei verschiedenen Deutschland-Chefs klarkommen (Kurt Sibold, Jürgen Gallmann, Achim Berg).
Das Jobkarussell dreht sich schneller
Auch in anderen Firmen dreht sich das Personalkarussell immer schneller. In den deutschsprachigen Ländern wechselten im vergangenen Jahr 19,7 Prozent der Führungsspitzen, wie die Unternehmensberatung Booz & Company unter den 300 größten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ermittelte. Noch krasser ist die Lage in der IT-Industrie. Hier wurden 28 Prozent aller Geschäftsführer oder Vorstandschefs ausgewechselt. Ein Jahr zuvor waren es "erst" 17 Prozent. Das Signal steht weiterhin auf schnellen Wechsel. So lässt die derzeitige Finanzmarktkrise auch für 2008 und 2009 größere Fluktuationen in allen Branchen erwarten.
"Die Chefetagen werden zum Durchlauferhitzer von Führungskräften", sagt Rainer Neubauer, Geschäftsführer der Metaberatung in Düsseldorf. Doch das Personalkarussell dreht sich nicht nur auf den Teppichetagen, sondern auf allen Hierarchieebenen - wegen Umstrukturierungen, Internationalisierung, Stellenabbau, Fusionen und internen Versetzungen quer durch Abteilungen, Funktionsbereiche und Standorte. Besonders in der IT regiert bei Neueinstellungen ein Kurzfristdenken. "Unternehmen kaufen Kompetenzen ein, die momentan gefragt sind", so Neubauer. "Hat jemand seine Aufgabe erfüllt, wird er durch einen anderen ersetzt, der für die neue Situation besser geeignet ist."
- Wenn der Chefsessel zum Schleudersitz wird, ...
. . . und die Vorgesetzten häufig wechseln, müssen die Mitarbeiter laufend mit wechselnden Chefs klarkommen. Wie man mit dem Neuen umgeht und ihn für sich gewinnen kann, dafür gibt es sieben Regeln: - 1. Ziele ergründen
Bekommen Sie schnell heraus, welche Ziele dem neuen Chef gesetzt sind. So können Sie ihn gezielt unterstützen - und sofort bei ihm punkten. - 2. Wissen teilen
Den größten Vertrauensbeweis liefern Sie dem Neuen, wenn Sie ihn von Ihrem Wissen profitieren lassen. Wer Herrschaftswissen bunkert, hat schnell verspielt. Wer aber den Informationsfluss von unten nach oben als Bringschuld erkennt, hat von Anfang an einen Stein im Brett. - 3. Duftmarken setzen
Fleiß und Ehrgeiz allein überzeugen kaum einen Vorgesetzten. Suchen Sie gezielt das Gespräch mit dem Neuen und weisen Sie ihn dezent auf Ihre Rolle im Team und auf Ihre Leistungen hin. So kann er Sie gleich richtig einordnen. - 4. Ohren auf
Aktives Zuhören erweckt Vertrauen und gibt Sicherheit im Umgang miteinander. Wiederholen Sie mit eigenen Worten, was der Chef gesagt hat ("Habe ich Sie richtig verstanden, dass die Sache nicht so eilt und ich sie daher erst nächste Woche erledigen kann?"). Das erspart auf jeden Fall spätere Missverständnisse. - 5. Wesentliches aufschreiben
Wichtige mündliche Vereinbarungen sind sicherheitshalber schriftlich festzuhalten - zum Beispiel in einer kurzen Gesprächsnotiz, die man dem Chef mailt. So ist dafür gesorgt, dass auch viel beschäftigten Führungskräften nichts Wichtiges entgeht. - 6. An die eigene Nase fassen
Jeder glaubt, er habe einen schwierigen Chef. Schieben Sie bei atmosphärischen Störungen nicht gleich den Schwarzen Peter ihrem Gegenüber zu. Versuchen Sie herauszufinden, warum andere Kollegen besser mit ihm zurechtkommen. Und fragen Sie sich, wodurch Sie sich von denen unterscheiden. - 7. Team einschwören
Wer eigene Mitarbeiter hat, sollte sich keinesfalls mit ihnen gegen den Neuen verbünden. Das rächt sich. Besser ist es, die Ziele des Vorgesetzten mit dem Teamwissen zu unterstützen. Das geht, indem Sie die Erfahrungen Ihrer Mitarbeiter, die am nächsten an Kunden und Geschäften dran sind, abfragen und dem Chef vortragen. So machen Sie den Neuen schlau und gestalten wichtige Entscheidungen in Ihrem Sinne mit. - Wenn der Chefsessel zum Schleudersitz wird, ...
. . . und die Vorgesetzten häufig wechseln, müssen die Mitarbeiter laufend mit wechselnden Chefs klarkommen. Wie man mit dem Neuen umgeht und ihn für sich gewinnen kann, dafür gibt es sieben Regeln: - 1. Ziele ergründen
Bekommen Sie schnell heraus, welche Ziele dem neuen Chef gesetzt sind. So können Sie ihn gezielt unterstützen - und sofort bei ihm punkten. - 2. Wissen teilen
Den größten Vertrauensbeweis liefern Sie dem Neuen, wenn Sie ihn von Ihrem Wissen profitieren lassen. Wer Herrschaftswissen bunkert, hat schnell verspielt. Wer aber den Informationsfluss von unten nach oben als Bringschuld erkennt, hat von Anfang an einen Stein im Brett. - 3. Duftmarken setzen
Fleiß und Ehrgeiz allein überzeugen kaum einen Vorgesetzten. Suchen Sie gezielt das Gespräch mit dem Neuen und weisen Sie ihn dezent auf Ihre Rolle im Team und auf Ihre Leistungen hin. So kann er Sie gleich richtig einordnen. - 4. Ohren auf
Aktives Zuhören erweckt Vertrauen und gibt Sicherheit im Umgang miteinander. Wiederholen Sie mit eigenen Worten, was der Chef gesagt hat ("Habe ich Sie richtig verstanden, dass die Sache nicht so eilt und ich sie daher erst nächste Woche erledigen kann?"). Das erspart auf jeden Fall spätere Missverständnisse. - 5. Wesentliches aufschreiben
Wichtige mündliche Vereinbarungen sind sicherheitshalber schriftlich festzuhalten - zum Beispiel in einer kurzen Gesprächsnotiz, die man dem Chef mailt. So ist dafür gesorgt, dass auch viel beschäftigten Führungskräften nichts Wichtiges entgeht. - 6. An die eigene Nase fassen
Jeder glaubt, er habe einen schwierigen Chef. Schieben Sie bei atmosphärischen Störungen nicht gleich den Schwarzen Peter ihrem Gegenüber zu. Versuchen Sie herauszufinden, warum andere Kollegen besser mit ihm zurechtkommen. Und fragen Sie sich, wodurch Sie sich von denen unterscheiden. - 7. Team einschwören
Wer eigene Mitarbeiter hat, sollte sich keinesfalls mit ihnen gegen den Neuen verbünden. Das rächt sich. Besser ist es, die Ziele des Vorgesetzten mit dem Teamwissen zu unterstützen. Das geht, indem Sie die Erfahrungen Ihrer Mitarbeiter, die am nächsten an Kunden und Geschäften dran sind, abfragen und dem Chef vortragen. So machen Sie den Neuen schlau und gestalten wichtige Entscheidungen in Ihrem Sinne mit.