Systems Engineer

Was verdient ein Berufsanfänger in der Schweiz?

13.08.2008
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Ein 27-jähriger Fachinformatiker mit wenig Berufs- und Projekterfahrung beginnt einen Job als Systems Engineer in der Schweiz. Was ist er wert?

Diese Frage hat einer unserer Leser an die HR-Experten Matthias Schuster (rechts) und Marc-Stefan Brodbeck von T-Systems gerichtet, die das Online-Karriereforum der COMPUTERWOCHE noch bis zum 20. August betreuen. Leser "Totwart", der eine zehnmonatige Weiterbildung zum IT-Systemtechniker sowie eine Ausbildung zum Fachinformatiker plus MCSA gemacht hat und über acht Monate Berufserfahrung (unter anderem Client Support, Server Adminstration) verfügt, hat in der Schweiz eine Stelle als Systems Engineer ergattert. Er fragt sich nun, "ob ich mich richtig verkauft habe oder zu günstig". Er habe bisher wenig Projekterfahrung, soll in der neuen Firma aber ausschließlich in Kundenprojekten (Virtualisierung/Storage/Windows/Security) eingesetzt werden. Der neue Arbeitgeber ist ein kleines Systemhaus mit etwa zehn bis 30 Mitarbeitern und wickelt Projekte im KMU-Sektor ab, hat aber auch einige Großkunden. Als Nebenleistung werden Projektbezogene Schulungen angeboten. Vor diesem Hintergrund fragt Totwart: "Was hätte ich als Einstiegsgehalt fordern können?"

Die Antwort von Matthias Schuster, T-Systems:

"Hallo Totwart,

Das Gesamtpaket hängt natürlich von Rahmenparametern wie der Gestaltung weiterer Entgeltkomponenten (Sozial- und Nebenleistungen und der Arbeitszeit) sowie den Zusatzvergütungen (Boni) ab. Daneben sind für mich vor allem aber der Inhalt der Tätigkeit und die Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen entscheidend und Aspekte wie flexible Arbeitszeiten, Entscheidungsbefugnisse und -freiräume, der Standort, die finanzielle Situation und das Image des Unternehmens.

Vor dem Hintergrund der von Ihnen geschilderten Parameter wurde mir von einem Schweizer Kollegen eine Spanne von 65.000 bis 85.000 Schweizer Franken pro Jahr genannt. Ob Sie sich gut verkauft haben oder nicht, kann ich aus der Distanz natürlich nicht beurteilen. Erstens ist für mich als Arbeitgeber natürlich entscheidend, wie gut Sie auf das Anforderungsprofil der Stelle passen: Bringen Sie die gewünschte einschlägige Berufserfahrung bezüglich der eingesetzten Hardware und Software mit oder müssen Sie noch eingearbeitet werden? Dies würde sich natürlich im Gehalt widerspiegeln - im Ergebnis auch unterhalb der oben genannten Bandbreite.

Zweitens möchte ich Ihnen raten, nach den ersten Monaten im neuen Job Ihr Gesamtpaket abzuwägen. Das heißt, überprüfen Sie, in wie weit die Rahmenbedingungen, wie ich sie im ersten Abschnitt beschrieben habe, Ihre Vorstellungen treffen. Mit dem reinen Blick auf das Entgelt springen Sie gerade als Einsteiger zu kurz.

Freundliche Grüße, Matthias Schuster."

Rat fanden unsere Leser auch zu Fragen rund um den Beruf des Beraters, wie etwa die künftigen Aussichten als IT-Consultant oder den Wechsel in den operativen Bereich. Wenn auch Sie Fragen rund um die IT-Karriere haben oder sich für die Antworten auf die oben genannten Fragen interessieren, dann besuchen Sie unser Karriereforum. Matthias Schuster und Marc-Stefan Brodbeck freuen sich auf Ihre Fragen.