Ingenieure gesucht

Elektrobranche für 2009 vorsichtig optimistisch

03.11.2008
Die deutsche Elektrobranche blickt trotz der schwächelnden Konjunktur vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate.

Trübe Stimmung sei nicht angebracht, sagte Josef Nossek, Präsident des Verbandes Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), am Montag in München. "Der deutsche Technologiedampfer hat das Potenzial, auch bei konjunkturellem Wellengang Fahrt aufzunehmen." Die deutschen Elektro- und Elektrotechnikfirmen seien in einer guten Wettbewerbsposition. Gleichzeitig warnte der Verband vor einem akuten Ingenieursmangel.

Zwar habe sich die Finanzkrise besonders in verbrauchernahen Branchen zuletzt bemerkbar gemacht, sagte VDE-Vize Joachim Schneider. "Bremsspuren werden wir in diesem Jahr auf jeden Fall sehen." Die Geschäfte mit Infrastrukturprodukten zum Beispiel für die Telekom- Branche liefen aber nach wie vor gut. Eine Prognose für 2009 falle derzeit allerdings schwer. In diesem Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatzwachstum um rund vier Prozent auf knapp 190 Milliarden Euro.

Sorgen bereite dagegen der mangelnde Nachwuchs in Forschung und Entwicklung, sagte Nossek. Die Mehrheit der im VDE organisierten Unternehmen wolle ihren Anteil an Ingenieuren weiter erhöhen, fürchte aber den Bedarf nicht decken zu können. Die derzeit rund 9.000 Absolventen pro Jahr seien zu wenig, um den Bedarf decken zu können. "Ich denke, dass wir deutlich über 10.000 Absolventen jedes Jahr brauchen." Derzeit seien in der Branche rund 80.000 Menschen mit Forschungsaufgaben beschäftigt.

In München tagen noch bis zu diesem Mittwoch etwa 1.500 Experten der Elektro- und IT-Branche auf dem diesjährigen VDE-Kongress "Zukunftstechnologien - Innovationen, Märkte, Nachwuchs" . Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt laut VDE auf der zunehmenden Vernetzung von Mikroelektronik und Informationstechnik mit Anwendungen in der mobilen Kommunikation oder Energietechnik. (dpa/ajf)

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