O2-Deutschland-Chef Gröger muss Posten räumen

21.06.2007
Die spanische O2-Muttergesellschaft Telefónica ersetzt Rudolf Gröger, Chef des viertgrößten deutschen Mobilfunkbetreibers O2, durch Jamie Smith, derzeit CEO von Telefónica O2 Czech Republic.

Gröger selbst, der seit Oktober 2001 die Geschicke von O2 Deutschland lenkte, wird den Vorsitz des neu geschaffenen Supervisory Committee übernehmen. Der Beirat soll seine Tätigkeit Anfang Oktober offiziell aufnehmen und den Vorstand im Hinblick auf Entwicklungen im deutschen Markt beraten. Bis dahin soll Gröger direkt mit seinem Nachfolger zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

In Branchenkreisen galt es bereits seit einiger Zeit als sicher, dass Gröger nach der schwachen Performance im ersten Quartal 2007 um seinen Posten bangen muss. So lagen die O2-Zahlen bei Kennziffern wie Umsatz, Durchschnittserlös pro Kunde (Arpu) und operativer Marge unter dem Vorjahr und unter Plan – laut "Wirtschaftswoche" sehr zum Ungemach von Telefónica--Chef César Alierta, der penibel auf die Einhaltung der Vorgaben achte. Für Unmut sorge zudem, dass Gröger in dieser schwierigen Phase - geplant ist der Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen – am morgigen Freitag zusätzlich den Posten des neuen Bitkom-Präsidenten annehmen will.

Zuletzt wurde laut "Handelsblatt" gemutmaßt, dass Gröger selbst seinen Rücktritt anbieten wolle – offenbar um einer Absetzung aus Spanien zuvorzukommen. Unklar ist indes, ob er dann noch die Voraussetzungen erfüllt hätte, um die Nachfolge des amtierenden Bitkom-Chefs Willi Berchtold anzutreten. (mb)