- Internationalisierung Roundtable
Die Teilnehmer der Roundtable-Diskussion - stehend von links: Rainer Ostermeyer, GfK, Karsten Vor, Honeywell, Jan Falck-Ytter, Bader, und CW-Chefredakteur Christoph Witte, davor sitzend von links: Thomas Ochs, Villeroy & Boch, sowie Ingo Bachmann, Zott. - Thomas Ochs
Thomas Ochs ist Bereichsleiter Zentrale Informatik und CIO bei Villeroy & Boch AG in Mettlach. Der Spezialist für Tischkultur sowie Bad und Wellness betreibt produktionsseitig eine Arbeitsteilung zwischen West- und Osteuropa. In den vergangenen vier Jahren wurden zehn Gesellschaften ge- und verkauft, beispielsweise Anfang Januar eine mexikanische Firma mit zirka 1000 Mitarbeitern übernommen. Die ERP-Strategie heißt im Wesentlichen SAP. - Karsten Vor
Karsten Vor ist IT-Direktor des Bereichs Life Safety Emea beim börsennotierten US-Konzern Honeywell, der durch Akquisitionen in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Die markenorientierte und regional organisierte Strategie von Honeywell bringt eine heterogene Systemlandschaft mit sich. 2005 wurde ein Projekt für einen globalen SAP-Rollout gestartet, das bis 2011 abgeschlossen sein soll. - Ingo Bachmann
Ingo Bachmann ist Leiter DV bei der Zott GmbH & Co. KG, Mertingen. Das Familienunternehmen erzeugt Frischkäse und Joghurtprodukte. An sechs Produktionsstätten in Deutschland und Polen sowie Vertriebstöchtern in Tschechien, der Slovakei und Ungarn beschäftigt es mehr als 1800 Mitarbeiter. Die Erzeugnisse werden in 55 Länder exportiert. Geplant ist die Einführung eines zentralen ERP-Systems. - Jan Falck-Ytter
Jan Falck-Ytter ist IT-Leiter bei der inhabergeführten Bader GmbH & Co. KG, Göpingen. Der Hersteller von Leder für die Automobilindustrie beschäftigt 3500 Mitarbeiter an Produktionsstandorten in Deutschland, Polen, Mexiko, Uruguay, Südafrika und Thailand sowie seit kurzem in China. Nach Möglichkeit soll überall ERP-Software von SAP genutzt werden. Der Rollout geschieht klassisch über Templates. - Rainer Ostermeyer
Rainer Ostermeyer ist CIO der GfK Group (Gesellschaft für Konsumforschung) und Managing Director des internen Dienstleisters GfK Data Services GmbH, Nürnberg. Die GfK setzt sich aus mehr als 120 Firmen in über 70 Ländern zusammen. Sie bietet Business-Informationen in fünf Geschäftsfeldern an. ERP ist nicht essenziell, zentral wird SAP-Software genutzt, dezentral die Standardisierung auf Navision (Microsoft Business System) angestrebt.
Selbst mittelständische Familienbetriebe sind heute international aufgestellt. Das bereitet der IT eine Reihe von Problemen. Das erste betrifft die Erwartungshaltung. Ingo Bachmann, Leiter DV bei der Zott GmbH & Co. KG mit Sitz im schwäbischen Mertingen, rückt die Perspektiven zurecht: "Wir haben in der IT schon etwas hinbekommen, das es in anderen Bereichen nicht gibt: Dass Eisenbahnen unterschiedliche Spurbreiten haben und wir unseren Föhn in England nicht in Steckdose stecken können, ist normal für uns. Aber viele denken, wenn ich in Mexiko SAP-Software anwende und in Deutschland auch, dann braucht der CIO nur den Stecker einzustecken, und fertig ist mein Fast Close."
Bachmann ist einer von fünf IT-Chefs kleiner bis mittlerer Unternehmen, die auf Einladung der computerwoche das Thema Internationalisierung von IT-Betrieb, Prozessen und Business-Anwendungen diskutierten. Dabei räumten sie unter anderem mit einigen weit verbreiteten Vorurteilen auf.