Daimler-Chrysler geht beim Outsourcing viele Wege

12.08.2004
Von Christian Zillich
Daimler-Chrysler verfolgt bei der IT-Auslagerung eine ganze Reihe von Konzepten. Neben dem klassischen Outsourcing macht der Automobilkonzern erste Gehversuche mit Offshore-Partnern. Er scheut aber auch vor Insourcing-Projekten nicht zurück, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt.

Wenn sich  -wie im Falle der Konzerntochter Smart - die mit dem Outsourcing verbundenen Erwartungen nicht erfüllen, holt Daimler-Chrysler die IT wieder ins Haus zurück. Fotos: Daimler-Chrysler

In puncto Outsourcing zählt Daimler-Chrysler zu den alten Hasen. Der Automobilhersteller hatte seine IT bereits 1992, als die Fusion mit dem Chrysler-Konzern noch nicht vollzogen war, in das Tochterunternehmen Debis Systemhaus ausgegründet. Im März 2000 folgte die schrittweise Auslagerung an die Telekom-Tochter T-Systems, die zunächst 50,1 Prozent und später das ganze Debis Systemhaus übernahm. "Das Thema Outsourcing ist bei uns eher untypisch abgelaufen", erinnert sich Michael Gorriz, Leiter IT Business Systems bei Daimler-Chrysler. Mittlerweile arbeitet der Automobilkonzern mit einer ganzen Reihe von IT-Dienstleistern zusammen und überweist mehr als die Hälfte seines IT-Budgets an externe Partner. Dabei profitiert der Hersteller von seinen Erfahrungen: "Bei der Ausgründung des Debis Systemhauses und der anschließenden Zusammenarbeit mit T-Systems haben wir vieles gelernt, was wir jetzt beim Management von Outsourcing-Partnerschaften anwenden können",

resümiert Gorriz. Zu den wichtigsten Punkten zählt der IT-Manager die Entwicklung der für Auslagerungen notwendigen Steuerungskompetenz. Als Beispiel nennt er den Betrieb der Großrechner. Solange dieser Bereich zu Daimler-Benz gehörte, habe man die Systeme nach bestem Wissen betrieben. Es habe jedoch keine Kennzahlen gegeben, anhand derer der Erfolg messbar gewesen sei. "Die Einführung von geeigneten Maßzahlen war ein Prozess, der auf beiden Seiten mit einem großen Lerneffekt verbunden war und zu klaren Verhältnissen geführt hat", erinnert sich Gorriz.

Mit T-Systems hat Daimler-Chrysler einen weltweiten Rahmenvertrag mit präzisen Kennzahlen abgeschlossen, auf denen das Pricing aufbaut. Zudem wurden für beide Seiten Benchmarks vereinbart, so dass der Automobilhersteller laufend überprüfen kann, ob das Angebot des Dienstleisters noch den gängigen Marktpreisen entspricht.