Der Weg zum passenden mobilen Angebot

Mobiles Internet: Der Einstieg lohnt sich schon jetzt

13.02.2008
Von Jürgen Liebherr
Dem mobilen Internet wird unglaubliches Wachstumspotential attestiert. TK-Carrier sehen hier einen ihrer wichtigsten zukünftigen Umsatzträger. Aber wie können Unternehmen den Trend zum Handy-Surfen für sich nutzen und welche Hürden müssen sie auf dem Weg zu einem passenden Angebot überwinden?

Einer Prognose des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) zufolge soll bis zum Jahr 2010 voraussichtlich jeder fünfte Deutsche Handy-Internetdienste wie Wegbeschreibungen oder Nachrichten nutzen. Eine genauere Untersuchung des tatsächlichen Nutzungsverhaltens ist beim Bitkom im Moment in Arbeit und soll voraussichtlich in Kürze veröffentlicht werden. Vorab konnte der Bitkom-Telekommunikationsexperte Manfred Breul schon ein Detail verraten: In den Gesprächen mit den deutschen Mobilfunknetzbetreibern zeigte sich, dass im Moment schon etwa zwölf bis 15 Prozent der Umsätze reine Datenumsätze (ohne SMS/MMS) sind. Tendenz steigend.

Web to go

Die Hintergründe des beginnenden Booms sind leicht erklärt: Die Preise für den ehemals teuren Datentransfer sind in den letzten Monaten rapide gefallen. Je nach Tarif kostet ein Ausflug ins mobile Web oft nur wenige Cents. Beispielsweise verlangen Mobilfunk-Discounter wie Simyo nur 24 Cent pro heruntergeladenem Megabyte. Geschäftskunden mit integrierter Daten-Flatrate surfen in gewisser Weise sogar "umsonst". Ein weiterer Motor für das Web to go ist die mittlerweile ordentliche Datenübertragung via GPRS/EDGE oder UMTS/HSDPA. Typische mobile Websites bauen sich so in Sekunden auf dem Handy-Display auf – das Surfen unterwegs kann richtig Spaß machen.

Internet per Handy - Wegbereitung gefragt.
Internet per Handy - Wegbereitung gefragt.
Foto: Bitkom / Forsa

Als ergänzender Fun-Faktor kommen immer bessere Endgeräte hinzu. Es muss nicht unbedingt Apples iPhone sein. Auch die meisten anderen Handys und Smartphones neuerer Bauart verfügen zumindest über WAP-Funktion oder haben einen richtigen Mini-Browser an Bord, um mobile Websites gut lesbar auf dem Farbdisplay darstellen zu können.

Die Vorreiter des mobilen Internets

Einige Unternehmen haben den Trend längst erkannt und parallel zum konventionellen Web-Auftritt auch einen mobilen Auftritt ins Netz gestellt. Denn wirklich praktikabel ist der Aufruf herkömmlicher - großer, bilderreicher - Seiten auf dem Handydisplay nicht (mehr dazu weiter unten). Vorreiter waren die Internet-Newsportale. Alle größeren Tages- und Wochenzeitschriften bieten schon seit längerem Handy-optimierte Nachrichtenseiten an. So stehen News-Junkies unter http://spiegl.mobi beispielsweise die Weltnachrichten auf dem Handydisplay zur Verfügung; wissensdurstige IT-Kenner wählen http://m.computerwoche.de.

Sehr praktisch ist Web to go natürlich bei der schnellen Informationssuche unterwegs. Über Suchmaschinen wie Google http://mobile.google.de lassen sich in Kürze wichtige Infos sowie ein Stadtplan finden. Oder man bemüht ein lokales Suchportal wie "Das Örtliche" (http://mobil.dasoertliche.de), um beispielsweise eine unbekannte Telefonnummer herauszubekommen.

Doch auch andere Branchen erkennen das Potential des Handy-Internets. Seit Dezember 2007 betreibt die Lufthansa als erste Airline in Europa ein eigens fürs Handy optimiertes Portal. Unter http://mobile.lufthansa.com können Fluggäste per Mobiltelefon Tickets buchen, einchecken oder Abflug- sowie Ankunftszeiten, Flugplan und Meilenkonto abrufen.

Für BMW gehört ein schicker Mobil-Auftritt natürlich zur Imagepflege. Ein echter Nutzwert – außer Kurzinfos - ist beim Surfen auf http://www.bmw.mobi allerdings nicht erkennbar.