Flutkatastrophe in Thailand

Engpass bei Festplattenproduktion bis in nächste Jahr hinein

31.10.2011
Die Flutkatastrophe in Thailand wird die globale Versorgung mit Festplatten bis ins nächste Jahr hinein beeinträchtigen.

"Es wird mehrere Quartale dauern, bis sich die Zulieferkette wieder normalisiert hat", sagte Daniel Mauerhofer vom US-Hersteller Western Digital am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Er rechne damit, dass die Störungen in der Produktion noch mindestens bis März 2012 spürbar seien. Western Digital ist neben Seagate der weltweit größte Hersteller von Festplatten.

Nach der Schließung der nördlich von Bangkok gelegenen Fabriken in Navanakorn und Bang Pa-in versucht Western Digital jetzt nach Angaben Mauerhofers, Geräte für die Festplattenfertigung nach Malaysia zu bringen, um dort die Produktion zu steigern. Von den 58 Millionen Festplatten, die Western Digital im dritten Quartal produzierte, kamen 60 Prozent aus Thailand und 40 Prozent aus Malaysia. "Für das laufende Quartal schätzen wir unsere Produktion nur noch auf 22 bis 26 Millionen Festplatten", sagte Mauerhofer.

Weil wichtige Zulieferer wie der japanische Spindelhersteller Nidec wegen der Flutkatastrophe nicht mehr in Thailand produzieren können, sind auch andere Festplattenhersteller wie Seagate und Toshiba betroffen. Preissteigerungen seien unausweichlich, sagte Mauerhofer. Das globale Marktvolumen für Festplatten sei für das Schlussquartal auf 175 Millionen Festplatten geschätzt worden. Die Produktion werde aber vermutlich nur 110 Millionen erreichen.

Wann die Produktion in den überschwemmten Werken wieder anlaufen könne, kann zurzeit noch niemand sagen. Auch viele Häuser der insgesamt 37.000 Mitarbeiter seien schwer beschädigt, sagte Mauerhofer und fügte hinzu: "Wir zahlen das Gehalt weiter." (dpa/tc)