All-In-One-PC der Edelklasse

Apple iMac 24 Zoll im Test

23.07.2009
Von Alexander Kuch
In Zeiten, in denen man Windows auch auf Macs installieren kann, lassen wir den iMac 24 Zoll gegen herkömmliche All-in-One-PCs antreten. Ob er sich durchsetzen kann zeigt unser Test.

Testbericht des Apple iMac 24 Zoll

Der Apple iMac ist einer der bekanntesten All-In-One-PCs. Bei seinem Erscheinen 1998 brachte er ein Konzept zur Vollendung, das bereits in den 80ern erstmals Gestalt angenommen hatte: Ein vollwertiger PC, dessen Display gleichzeitig der Computer ist, sollte dem Kabelsalat auf dem Schreibtisch ein Ende bereiten. Gleichzeitig dürfte sich der User über ein farbenfrohes Design freuen, das die langweiligen, grauen Kisten ein für allemal der Vergangenheit angehören ließ. Viele Jahre hat Apple mit dem iMac im Markt für All-in-One-PCs praktisch alleine regiert. In den letzten Jahren hat jedoch die Windows-Fraktion mit nicht minder interessanten Geräten zurückgeschlagen.

In unserem Test nahmen wir das Top-Modell der All-in-One-PC-Reihe Apple iMac 24 Zoll mit Intels Core 2 Extreme X9100 unter die Lupe. Uns interessierte, wie der Pionier unter den All-In-One-PCs im Test bei Ausstattung, Rechenleistung und Ergonomie abschneidet und wo die Windows-Konkurrenten für weniger Geld inzwischen mithalten oder den iMac gar noch übertreffen kann.

Leistungsfähige CPU des Apple iMac 24 Zoll
Leistungsfähige CPU des Apple iMac 24 Zoll

Ausstattung: Der All-In-One-PC Apple iMac verfügt mit Intels Core 2 Extreme X9100 über eine leistungsfähige CPU. Mit einer Taktfrequenz von 3,06 GHz ist der Apple iMac der All-In-One-PC mit der schnellsten CPU im Test. Apple setzt auf seiner Hauptplatine Mac-F2218FC8 als Chipsatz den Nvidia Nforce 730i ein. Gerüchten zufolge könnte dies allerdings das letzte iMac-Modell mit Nvidia-Chipsatz sein. Nach der Markteinführung der Intel-CPUs "Clarkdale" und "Arrandale" mit integriertem Grafikchip im Jahr 2010 wird vermutet, dass Apple zu dieser Plattform wechseln könnte.

Grafiklösung des Apple iMac 24 Zoll
Grafiklösung des Apple iMac 24 Zoll

Momentan dient im All-In-One-PC Apple iMac zur Grafikerzeugung der Nvidia Geforce GT 130. Hierbei handelt es sich um eine OEM-Version des Chips Nvidia Geforce 9600 GSO 512. Wie der Name schon sagt, verfügt dieser Chip über 512 MB eigenen Speicher. Der Arbeitsspeicher hat eine Kapazität von 4 GB DDR3-RAM, die Hauptplatine unterstützt maximal 8 GB. Damit zieht der Apple iMac im Test der All-In-One-PCs gleich mit dem HP Touchsmart IQ820, der ebenfalls 4 GB RAM vorweisen konnte. Einen neuen Rekord stellt der Apple iMac unter den All-In-One-PCs im Test allerdings bei der Festplattenkapazität auf: Die Festplatte Western Digital WD1001FALS-40K1B0 bietet satte 1 Terabyte Speicher.

Display des Apple iMac 24 Zoll
Display des Apple iMac 24 Zoll

Das 24-Zoll-Display des All-In-One-PCs mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln bietet zwar die - wie von Apple gewohnt - überragende Bildqualität, lässt aber einen Touchscreen vermissen. Der Bildschirm spiegelt recht stark, was bei direkter Sonneneinstrahlung störend wirken kann. Über dem Display liegt die iSight-Kamera mit integriertem Voll-Duplex-Richtmikrofon. Bei der Netzwerk-Konnektivität zeigte sich der All-In-One-PC Apple iMac auf der Höhe der Zeit: Neben einem Gigabit-LAN-Port können Sie sich über schnelles WLAN nach dem Standard 802.11n mit dem Heimnetzwerk verbinden.

Magere Anschlussauswahl beim Apple iMac 24 Zoll
Magere Anschlussauswahl beim Apple iMac 24 Zoll

Bei den Anschlüssen kann der All-In-One-PC Apple iMac im Test nicht mit der Vielfalt anderer Konkurrenten wie dem HP Touchsmart IQ820 oder dem Dell XPS One 24 mithalten. Lediglich 4 USB-Anschlüsse, ein Mini-Displayport, eine Firewire-800-Buchse sowie zwei analoge Audio-Anschlüsse liegen auf der Gehäuse-Rückseite. Die Apple-Tastatur bietet zwei weitere USB-Ports - digitale Video- und Audio-Schnittstellen wie DVI, HDMI und S/P-DIF-Out vermissten wir ebenso wie einen Video- oder TV-Eingang. Damit positioniert sich der Apple iMac nicht gerade als TV-Ersatz im Wohnzimmer, sondern als recht teurer Büro-PC.

Der Apple iMac 24 Zoll ist der schnellste All-In-One-PC im Test.
Der Apple iMac 24 Zoll ist der schnellste All-In-One-PC im Test.

Tempo: Mit Hilfe des Intel Core 2 Extreme X9100 lässt der All-In-One-PC Apple iMac 24 Zoll bei den Benchmark-Tests die Konkurrenz weit hinter sich: Mit 9503 Punkten überbietet der All-In-One-PC Apple iMac das bisherige Rekordergebnis des Dell XPS One 24 um etwa 4300 Punkte. Auch im PC Mark 05 stellt der Apple iMac unter den All-In-One-PCs im Test mit 8586 Punkten eine neue Bestmarke auf. Unter PC Mark 05 sieht man die Leistungsfähigkeit des Apple iMac 24 Zoll besonders beim Graphics-Benchmark: Mit 12.688 Punkten liegt er hier mehr als 5000 Punkte vor dem Dell-Rivalen.

Apple iMac 24 Zoll: Ideal für Audio-, Video- und Bildbearbeitung
Apple iMac 24 Zoll: Ideal für Audio-, Video- und Bildbearbeitung
Foto: Apple

Apple erreicht beim iMac der neuesten Generation damit das selbst gesteckte Ziel, einen All-In-One-PC anzubieten, der für anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der Audio-, Video- und Fotobearbeitung geeignet ist. Mit der geschilderten Leistungsfähigkeit ist der iMac eine gute Wahl für Fotografen, die regelmäßig mit großen Bilddateien im RAW-Format arbeiten sowie für Grafikstudios und Desktop-Publishing-Fachleute, die Print-Layouts in hoher Auflösung an Druckereien übermitteln. In Studios kann der Apple iMac problemlos mit unkomprimierten Audio- und Video-Daten umgehen. Selbstverständlich ist der Apple iMac mit dieser Leistung auch für die Verarbeitung von Audio-, Bild- und Videodaten zuhause unter den All-in-One-PCs die erste Wahl, allerdings wird der hohe Preis von 2100 Euro manchen Käufer abschrecken.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)